Bischof Meier warnt vor Verharmlosung von Abtreibung und Abschaffung des Werbeverbots

Bischof Bertram Meier
Annette Zoepf / pba

Bischof Bertram Meier von Augsburg hat am heutigen Sonntag vor einer Verharmlosung von Abtreibung und einer Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen gewarnt. 

Die Abtreibung eines gezeugten Menschen im Mutterleib sei "Schönheitsoperation", so Meier am 15. Mai.

"Die Frucht wahrer Liebe ist Leben. Das bestätigen Frauen und Männer, die ein Kind erwarten und Eltern werden", sagte Meier in seiner Predigt bei der Feier der heiligen Messe zum "Mariathon" des katholischen Radiosenders Horeb.

Die Debatte über eine "Änderung des Strafgesetzbuches – Aufhebung des Verbots der Werbung für den Schwangerschaftsabbruch (Paragraf 219a StGB)" – so der volle Titel der Bundestagsdebatte – kritisierte der Augsburger Bischof mit klaren Worten. 

"Am Freitag war in Deutschland ein dunkler Tag: Am Freitag, dem 13., wurde im Bundestag in Berlin eine Weiche gestellt, die in die falsche, ja in eine gefährliche Richtung führt", so Meier.

Der Bischof fuhrt fort: "Zwar ist es noch nicht endgültig beschlossen, doch das Ziel ist klar: Das Werbeverbot für die Abtreibung soll abgeschafft werden. Die Befürworter sehen darin einen weiteren Schritt zur Selbstbestimmung der Frau. Andere begründen es damit, dass die Abtreibung nur eine logische Weiterführung der künstlichen Empfängnisverhütung sei. Doch das ist eine Verharmlosung eines ernsten Sachverhaltes. Manche gehen sogar so weit, dass sie sagen: Die Frau soll selbst entscheiden, ob sie das Kind austragen will oder nicht. Über solche Ideen kann ich nur erschrecken und traurig sein." 

Meier betonte: "Abtreibung nimmt einem Menschen dort das Leben, wo er abhängig und wehrlos ist".

Der Bischof rief Katholiken auf, für das Leben einzustehen: "Wenn wir damit politisch gegen den Trend schwimmen und derzeit nicht mehrheitsfähig sind, gebe ich die Hoffnung nicht auf: Machen wir den Mund auf für das menschliche Leben – ob ungeboren oder todgeweiht! Und beten wir treu und beharrlich, dass die "Kultur des Lebens“ am Ende doch siegt. Es lebe das Leben!"

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LINK-TIPP: CNA Deutsch hat den vollen Wortlaut der Predigt dokumentiert.

Das Werbeverbot für Abtreibung soll auf Wunsch der Bundesregierung bald aufgehoben werden. Der betreffende Paragraph des Strafgesetzbuches, Paragraph 219a, soll gekippt werden, sodass Ärzte künftig Abtreibung öffentlich als Dienstleistung anbieten dürften.

Lebensschützer warnen schon lange vor einem weiteren Dammbruch. So betont beispielsweise die "Aktion Lebensrecht für Alle" (ALfA), dieser Beschluss lasse "vorgeburtliche Kindstötungen wie jede andere medizinische Leistung oder Heilbehandlung erscheinen und versieht sie mit dem Anschein der Legitimität".

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