Vatikanstadt - Freitag, 22. Juli 2022, 11:02 Uhr.
Der vatikanische "Außenminister" Erzbischof Paul Gallagher hat vier Jahre nach dem Abschluss des ersten Abkommens zwischen China und dem Heiligen Stuhl ein ernüchterndes Fazit gezogen. "Die Bilanz ist, wie ich meine, nicht sonderlich beeindruckend", so Gallagher gegenüber der US-amerikanischen Jesuitenzeitschrift America Magazine am Dienstag.
"Wir hatten sechs Bischofsernennungen, und es sind noch einige weitere in Vorbereitung", fasste Gallagher zusammen. "Es ist also nicht ohne Ergebnisse. Ich nehme an, wir hätten uns mehr Ergebnisse gewünscht, und es gibt noch viel zu tun. Aber das Abkommen ist bis zu einem gewissen Grad erfolgreich."
"Das Abkommen könnte mehr bewirken, aber wir hatten Covid, und die Delegationen konnten sich in den letzten Jahren nicht treffen", so der Erzbischof weiter. "Daran arbeiten wir jetzt, und wir versuchen, das Abkommen voranzubringen und zu verbessern."
Der genaue Inhalt des Abkommens wurde bis heute nicht öffentlich gemacht. Die Verfolgung der Kirche in China hat auch nach Unterzeichnung des Abkommens und dessen Erneuerung vor zwei Jahren nicht abgelassen. Zuletzt hatte ein unerlaubt innerhalb der vom Staat kontrollierten "Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung" geweihter Bischof, dessen Exkommunikation Papst Franziskus 2018 aufgehoben hatte, in seiner Kathedrale den Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei gefeiert.
Dennoch sagte Gallagher, das Abkommen habe "die Funktion einer Art vertrauensbildenden Maßnahme; wenn wir mit den chinesischen Behörden bei der Ernennung von Bischöfen erfolgreich zusammenarbeiten können, dann hilft das natürlich beiden Parteien, auch andere Fragen zu prüfen."
In diesem Jahr soll das Abkommen für weitere zwei Jahre erneuert werden.
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