Bischof Meier erinnert daran, „wie sehr uns Arme nahe sind“ – auch in Deutschland

Bischof Bertram Meier
Annette Zoepf / pba

Zum Welttag der Armen hat Bischof Bertram Meier von Augsburg daran erinnert, dass auch in einem Land wie Deutschland „rund zwei Millionen Hilfsbedürftige Lebensmittelunterstützung durch die Tafeln“ erhalten, „die in vielen Orten sowohl große Unterstützung als auch große Nachfrage erfahren“.

Papst Franziskus hatte erstmals 2017 einen Welttag der Armen ausgerufen. In diesem Jahr fällt er auf den 13. November – den kommen Sonntag.

Tafeln fänden „in vielen Orten sowohl große Unterstützung als auch große Nachfrage“, so Meier in einer von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) veröffentlichten Erklärung. Die Nachfrage sei „seit Jahresbeginn um 50 Prozent angestiegen. Es gibt wohl kaum ein auffälligeres Indiz dafür, wie sehr uns Arme nahe sind, auch wenn wir uns vielleicht in anderen Milieus bewegen.“

„Als Vorsitzender der Kommission Weltkirche war ich zuletzt in der Ukraine und in mehreren Nachbarländern der Ukraine, wo ich viel über die Situation der ukrainischen Flüchtlinge erfahren habe“, so der Bischof weiter. „Viele betrauern den Tod von Angehörigen und Freunden und haben alles verloren, was man ‚Hab und Gut‘ nennt. Andere berichteten mir von der großen Hilfsbereitschaft, die sie auf der Flucht erfahren haben und bis heute erfahren.“

Aber: „Ob es um Arme in Deutschland, in Europa oder weltweit geht, ist für uns Christen also nicht so relevant. Längst haben wir die Möglichkeiten, uns auch den Fernen als Nächste zu erweisen. So führen uns die Armen zu dem, was im Leben wirklich zählt und was uns niemand nehmen kann: zur wahren und unentgeltlichen Liebe, die in praktischer Solidarität greifbar wird.“

Man dürfe die Liebe zu den Armen und letztlich zu Gott „bei allen Diskussionen über unseren Glauben und über die Kirche, wie wir sie in den synodalen Prozessen gerade führen, nicht vergessen“, warnte Meier. „Lassen Sie uns zum Welttag der Armen also neu über unser Leben, unseren Glauben und die Liebe zu den Armen nachdenken.“

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