Vatikanstadt - Mittwoch, 7. Dezember 2022, 9:45 Uhr.
Papst Franziskus hat im Rahmen seiner Katechesenreihe über die geistliche Unterscheidung über jene Phase gesprochen, „die unmittelbar auf die getroffene Entscheidung folgt, um die Zeichen zu erkennen, die sie bestätigen oder widerlegen“.
Dabei sei eines der „charakteristischen Zeichen des guten Geistes“ die Tatsache, so Papst Franziskus am Mittwochmorgen in der vatikanischen Audienzhalle, „dass er einen Frieden vermittelt, der die Zeit überdauert. Ein Friede, der Harmonie, Einigkeit, Eifer und Begeisterung mit sich bringt.“
Das geistliche Leben sei mit einem „Kreislauf“ zu vergleichen: „ Die Güte einer Entscheidung kommt allen Bereichen unseres Lebens zugute. Denn sie ist Teilhabe an der Kreativität Gottes.“ Mehr Zeit für das Gebet könne etwa bedeuten, dass die einigen schwierigen Menschen reibungsloser werde.
Der Pontifex sprach über verschiedene Anzeichen dafür, eine gute Entscheidung in der unmittelbar darauffolgenden Phase zu erkennen. So müsse man etwa sehen, „ob die Entscheidung als ein mögliches Zeichen der Antwort auf die Liebe und Großzügigkeit des Herrn mir gegenüber gesehen wird“.
Außerdem gelte es auf „das Gefühl“ zu achten, „seinen Platz im Leben zu haben und Teil eines größeren Plans zu sein, zu dem man einen Beitrag leisten möchte“.
Ein weiteres gutes Zeichen für eine gute Entscheidung könne sein, „dass man frei bleibt in Bezug auf das, was man beschlossen hat, dass man bereit ist, es in Frage zu stellen, es sogar angesichts möglicher Ablehnungen aufzugeben, indem man versucht, in ihnen eine mögliche Lehre des Herrn zu finden“.
„Wir können nur in Freiheit lieben, und deshalb hat der Herr uns frei geschaffen, frei auch, um Nein zu ihm zu sagen“, betonte der Papst. „Ihm das anzubieten, was uns am meisten am Herzen liegt, ist in unserem besten Interesse und ermöglicht es uns, es auf die bestmögliche Weise und in Wahrheit zu leben, als ein Geschenk, das er uns gemacht hat, als ein Zeichen seiner unentgeltlichen Güte, in dem Wissen, dass unser Leben, wie auch die gesamte Geschichte, in seinen wohlwollenden Händen liegt. Es ist das, was die Bibel Gottesfurcht nennt, d. h. die Ehrfurcht vor Gott, die Voraussetzung dafür ist, die Gabe der Weisheit anzunehmen (vgl. Sir 1,1-18). Es ist die Furcht, die alle anderen Ängste vertreibt, weil sie auf den ausgerichtet ist, der Herr aller Dinge ist. In seiner Gegenwart kann uns nichts beunruhigen.“
Letztlich gehe es darum, „unser Vertrauen in den Herrn des Universums setzen, der uns unendlich liebt und weiß, dass wir mit ihm etwas Wunderbares, etwas Ewiges aufbauen können“.
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