Papst Franziskus ermuntert, „das Ungleichgewicht der Liebe zu leben“

Papst Franziskus hält die Angelus-Ansprache am 19. Dezember 2021
Vatican Media

Papst Franziskus hat beim Angelusgebet am Sonntagmittag die Gläubigen ermuntert, „das Ungleichgewicht der Liebe zu leben“. Der Pontifex erklärte: „Hätte Gott sich nicht selbst ‚aus dem Gleichgewicht gebracht‘, wären wir nie gerettet worden. Jesus wäre nicht gekommen, um uns zu suchen, als wir verloren und weit entfernt waren; er hätte uns nicht bis zum Ende geliebt; er hätte nicht das Kreuz für uns auf sich genommen, die wir all das nicht verdient haben und ihm nichts zurückgeben konnten.“

„Brüder und Schwestern, der Herr lädt uns ein, aus der Logik des Eigennutzes auszusteigen und die Liebe nicht mit den Maßstäben von Berechnung und Bequemlichkeit zu messen“, betonte Franziskus. „Er lädt uns ein, das Böse nicht mit dem Bösen zu beantworten, sondern das Gute zu wagen, das Geschenk zu riskieren, auch wenn wir wenig oder gar nichts zurückbekommen. Denn es ist diese Liebe, die Konflikte langsam verwandelt, Entfernungen verkürzt, Feindschaften überwindet und die Wunden des Hasses heilt.“

„Wir können uns also fragen: Folge ich in meinem Leben der Logik der Gegenleistung oder der der Unentgeltlichkeit?“, fragte der Papst. „Die außergewöhnliche Liebe Christi ist nicht einfach, aber sie ist möglich, weil er selbst uns hilft, indem er uns seinen Geist schenkt, seine Liebe ohne Maß.“

„Wenn wir im Gewöhnlichen bleiben, im Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, ändern sich die Dinge nicht“, so der Pontifex. „Wenn Gott dieser Logik folgen würde, hätten wir keine Hoffnung auf Erlösung! Aber zum Glück für uns ist Gottes Liebe immer ‚außergewöhnlich‘, das heißt, sie geht über die üblichen Kriterien hinaus, nach denen wir Menschen unsere Beziehungen leben.“

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