Bischof Kohlgraf: Missbrauchsstudie für Bistum Mainz ist „Aufarbeitung massiven Unrechts“

Bischof Peter Kohlgraf
screenshot / YouTube / Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände

Bischof Peter Kohlgraf hat die Missbrauchsstudie für das Bistum Mainz, die am 3. März veröffentlicht werden soll, bereits jetzt als „Aufarbeitung massiven Unrechts“ charakterisiert. In seiner Predigt am Aschermittwoch sagte der Bischof: „Viele Menschen haben eine Seite der Kirche erlebt, die unerträglich ist. Leben und Glauben wurden zerstört.“

Die Studie sei indes „bewusst keine juristische“, betonte Kohlgraf. „Rechtsanwalt [Ulrich] Weber hat vorwiegend mit Betroffenen gesprochen und mit Menschen, die etwas wissen. Unrecht ist auf verschiedenen Ebenen geschehen, das es jetzt endlich anzuschauen gilt. Für uns im Bistum bedeutet dies Umkehr. Es bedeutet konkrete, konsequente und transparente Schritte der Aufarbeitung und Veränderung, der Intervention und Prävention. Da sind wir bereits wichtige Schritte gegangen und werden weitergehen.“

Er als Bischof werde Gerechtigkeit einfordern und selbst dafür einstehen: „Diesen Weg werden wir weitergehen.“ Erneuerung sei nur möglich, „wenn wir Gerechtigkeit zulassen und gestalten, in der Kirche, in der Gesellschaft und im eigenen Leben“.

Grundsätzlich gelte: „Barmherzigkeit ist nicht Wegschauen und Ignorieren des Unrechts, sondern Gottes Fähigkeit, Tätern und Opfern der Geschichte gleichermaßen gerecht zu werden. Gott zeigt uns: Zur Gerechtigkeit gehört, Unrecht zu benennen und die Betroffenen des Unrechts in den Blick zu nehmen. Das gilt für Unrecht im Großen und im Persönlichen.“

Kohlgraf wird sich erst am 8. März ausführlich zur Missbrauchsstudie äußern, da er den Inhalt noch nicht kennt. Für den 3. März ist nur eine kurze Stellungnahme vorgesehen.

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