Bischof Bätzing betont Notwendigkeit des Dialogs mit Rom

Bischof Georg Bätzing
Bistum Limburg

Im Pressebericht zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Donnerstag hat Bischof Georg Bätzing mehrfach die Notwendigkeit des Dialogs mit Rom betont.

Mit Blick auf das Grußwort des Apostolischen Nuntius für Deutschland, wonach dieser „von Amts wegen beauftragt“ worden sei „zu präzisieren, dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann“, sagte Bätzing: „Das bedeutet nicht ein einfaches Zu-den-Akten-Nehmen oder eine unmittelbare Umsetzung der Dinge, sondern wir brauchen das Gespräch.“

„So verstehe ich das Wort des Apostolischen Nuntius und so verstehe ich auch meinen Brief an die Kardinäle Pietro Parolin, Marc Ouellet und Luis Ladaria als Antwort auf deren Schreiben vom 16. Januar 2023“, so Bätzing weiter. „Wir müssen und wir wollen im Gespräch mit Rom bleiben, das ist der ausdrückliche Wunsch der Deutschen Bischofskonferenz.“

„Das interdikasterielle Treffen war für mich ein Zeichen, dass wir – trotz widersprechender Auffassungen – gemeinsam auf dem Weg bleiben“, erklärte Bätzing rückblickend auf den ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom. „Deshalb hoffe ich, dass wir – bei allen Briefen, die in den zurückliegenden Wochen geschrieben wurden – diesen Weg im Gespräch weitergehen.“

Angesichts der bevorstehenden fünften und letzten Synodalversammlung des Synodalen Wegs nächste Woche sagte Bätzing, es habe bei der Vollversammlung der Bischöfe „ein intensives Gespräch über die weitere Entwicklung des Synodalen Weges“ gegeben. „Vor allem haben wir dabei eingehend über die Textvorlagen beraten, die bei der Synodalversammlung zur Beschlussfassung vorliegen werden.“

„Intensiv haben wir dabei auf die Texte geschaut, für die besonders viele Bischöfe noch Gesprächs- und Abstimmungsbedarf angemeldet hatten“, erklärte der Bischof. „Ich hoffe sehr, dass wir durch das Ringen der vergangenen Tage Barrieren für die Zustimmungsfähigkeit der Texte abbauen konnten, gleichwohl sind dafür auch noch Änderungen notwendig, die wir als Anträge in die Beratungen in der nächsten Woche einbringen wollen.“

„Die breite Mehrheit der Bischöfe steht hinter den Reformanliegen des Synodalen Weges und strebt nachhaltige Veränderungen an“, betonte der DBK-Vorsitzende. „Es geht dabei um eine Kirche, die den Menschen nahe ist, die Missbrauch, sexualisierte Gewalt und deren Vertuschung aufarbeitet, und die sich dafür einsetzt, Strukturen zu überwinden, die Missbrauch begünstigen.“

Es sei „für uns klar, dass wir immer Teil der katholischen Weltkirche sind, weshalb ich Vorwürfe von außen an die Deutsche Bischofskonferenz, wir steuerten auf eine Nationalkirche zu oder würden Spaltung betreiben, erneut deutlich und entschieden zurückweise“.

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Für Bätzing gilt: „Wichtig ist, dass wir als Kirche eine Beziehungs- und Sexualethik entwickeln, die Menschen hilfreiche Orientierung für ihr Leben anbieten kann. Wir konnten hier in Dresden durch ein eindrückliches Zeugnis eines jungen Menschen erleben, dass queere Menschen selbstverständlich Teil der Kirche sind – heute zum Glück ein sichtbarer Teil. Der Dienst des Priesters ist für unsere Kirche unverzichtbar und muss veränderte Rahmenbedingungen kirchlichen Lebens berücksichtigen. Nicht zuletzt ist es für die zukünftige Gestalt der Kirche unabdingbar, Frauen mehr Raum zu Mitgestaltung, Mitverantwortung und Entscheidung zu eröffnen. Diesen Anliegen waren und sind die vier Synodalforen verpflichtet.“

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