Papst Franziskus: Jesus Christus dürstet „nach unserer Liebe“

Papst Franziskus
Vatican Media

Papst Franziskus hat erklärt, der Durst Jesu im Sonntagsevangelium von seiner Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen drücke „den tiefsten Durst unseres Lebens aus, und vor allem den Durst nach unserer Liebe. Und dieser Durst wird auf dem Höhepunkt seiner Passion, am Kreuz, zum Ausdruck kommen, wo Jesus vor seinem Tod sagt: ‚Mich dürstet‘ (Joh 19,28).“

Beim Angelusgebet am Sonntagmittag stellte der Pontifex heraus, dass „der Herr, der um etwas zu trinken bittet“, selbst derjenige sei, „der zu trinken gibt“.

„Als er die Samariterin trifft, spricht er mit ihr über das lebendige Wasser des Heiligen Geistes“, führte der Papst aus. „Und am Kreuz fließen Blut und Wasser aus seiner durchbohrten Seite (vgl. Joh 19,34). Jesus, der nach Liebe dürstet, löscht unseren Durst mit Liebe. Und er tut mit uns, was er mit der Samariterin tat – er kommt uns in unserem Alltag entgegen, er teilt unseren Durst, er verspricht uns lebendiges Wasser, welches das ewige Leben in uns überfließen lässt.“

Außerdem betonte Franziskus, dass die Aufforderung, jemandem etwas zu trinken zu geben, „ein – manchmal stummer – Schrei“ sei, „der uns jeden Tag begegnet und uns bittet, den Durst eines anderen zu löschen“ – etwa „in unserer Familie, am Arbeitsplatz, an anderen Orten, an denen wir uns befinden“.

„Das sagen Menschen, die nach dem Wort Gottes dürsten und in der Kirche eine Oase finden müssen, wo sie trinken können“, so Papst Franziskus. „‚Gib mir zu trinken‘ ist ein Schrei aus unserer Gesellschaft, in der Hektik, Konsumrausch und Gleichgültigkeit zu Trockenheit und innerer Leere führen. Und – das sollten wir nicht vergessen – ‚Gib mir zu trinken‘ ist der Schrei vieler Brüder und Schwestern, denen das Wasser zum Leben fehlt, während unser gemeinsames Haus weiter verschmutzt und verunstaltet wird. Erschöpft und ausgedörrt, ist auch sie ‚durstig‘.“

Die Gläubigen forderte der Pontifex auf, sich zu fragen: „Habe ich Durst nach Gott? Ist mir klar, dass ich seine Liebe wie Wasser zum Leben brauche? Und dann: Mache ich mir Sorgen um den Durst der anderen?“