Umweltbischof Lohmann: Ich „unterstütze“ den Ausstieg aus der Atomenergie

Kernkraftwerk Isar
E.ON Kernkraft GmbH / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Weihbischof Rolf Lohmann hat anlässlich der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland am Wochenende erklärt, er „unterstütze“ den Atomausstieg. Gleichzeitig müsse die Abschaltung „im Sinne der Energiesicherheit mit einem noch gezielteren Ausbau erneuerbarer Energien einhergehen“, betonte der Münsteraner Weihbischof. „Dafür muss das Tempo auch erhöht werden.“

Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagte Lohmann, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für Fragen der Umwelt zuständig ist, er „sehe es so, dass wir als wichtige Industrienation eine Vorreiterrolle einnehmen sollten und zeigen können, dass es auch ohne Kohle und Atomstrom möglich sein kann, ausreichend Energie zu produzieren oder aus Wind, Wasser und Sonne zu gewinnen. Ich meine, diese Anstrengungen müssen wir nach vorne stellen und deswegen diesen Weg auch gehen.“

Die Einstufung von Atomenergie als nachhaltig, weil bei der Produktion von Elektrizität in Atomkraftwerken keine fossilen Energieträger verbrannt werden, sei insofern problematisch, als man möglicherweise „vom Regen in die Traufe“ komme, „wenn wir unseren Nachfahren für Zehntausende Jahre atomaren Müll hinterlassen, der im höchsten Maße die Gesundheit gefährdet“.

„Es kann in meinen Augen nicht angehen, dass wir tausenden Generationen unseren Müll aufbürden, anstatt jetzt selbst die Hausaufgaben zu machen und Energiequellen zu nutzen, die uns und unsere Nachfahren eine lebenswerte Schöpfung bewahren“, betonte Lohmann. Überhaupt bestehe die Gefahr, in Sachen Bewahrung der Schöpfung „auf ganzer Linie zu versagen“, auch wenn es noch nicht zu spät sei.

Am 16. April wurden in Deutschland laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) insgesamt rund 48 Prozent der Elektrizität aus den fossilen Energieträgern Kohle und Gas produziert.

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