"Operation mit Vollnarkose": Papst Franziskus erneut im Krankenhaus

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 7. Juni 2023, noch vor seinem Transport in die Gemelli-Klinik
Daniel Ibáñez / CNA

Unmittelbar nach der Generalaudienz hat sich Papst Franziskus am heutigen Mittwoch erneut ins Krankenhaus begeben: Nach offiziellen Angaben soll der 86-jährige wegen eines Bauchwandbruchs einer Operation unterzogen werden.

Offenbar muss der Pontifex erneut am Darm operiert werden, wie Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte: „Im Anschluss an die Generalaudienz begab sich der Heilige Vater in das Universitätskrankenhaus Gemelli, wo er sich am frühen Nachmittag unter Vollnarkose einer Laparotomie und einer Bauchdeckenplastik mit Prothese unterziehen wird.“

Vor der Gemelli-Klinik haben Journalisten aus aller Welt Stellung bezogen. In einer ersten Reaktion auf die Nachricht teilten mehrere Bischofskonferenzen mit, dass sie für den Heiligen Vater beten. 

"In diesem weiteren Moment der Prüfung", heißt es in einer Mitteilung der italienischen Bischofskonferenz, stehe der Vorsitz der Konferenz "dem Heiligen Vater nahe und lädt die kirchlichen Gemeinschaften ein, ihn im Gebet zu unterstützen".

"Mit dem Wunsch nach einer baldigen Genesung vertraut er die Arbeit der Ärzte und des medizinischen Personals dem Herrn an," so die Bischofskonferenz laut ACI Stampa, der italienischen Partneragentur von CNA Deutsch.

"Verschlimmernde Symptome": Vatikan

Der Begriff Laparotomie bezeichnet die chirurgische Öffnung der Bauchhöhle. Eine Bauchdeckenplastik ist eine Operation zur Straffung der Bauchdecke.

„Die Operation, die in den letzten Tagen vom Ärzteteam, das den Heiligen Vater betreut, abgestimmt wurde, ist aufgrund einer eingeklemmten Laparozele notwendig“ — so Bruni am 7. Juni — „die wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde subokklusive Symptome verursacht.“

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Mit Laparozele ist das Hervortreten von Eingeweiden aus der Bauchhöhle gemeint, auch Bauchwandbruch genannt.

„Der Aufenthalt in der Gesundheitseinrichtung wird mehrere Tage dauern, um den normalen postoperativen Verlauf und eine vollständige funktionelle Erholung zu ermöglichen“, erklärte Bruni.

Bereits am Vortag im Krankenhaus

Am Dienstag war der Pontifex bereits in der Gemelli-Klinik, wie zunächst ANSA.it berichtete. Erst später bestätigte Bruni: „Papst Franziskus hat sich heute Morgen in die Gemelli-Klinik begeben, um sich einigen klinischen Untersuchungen zu unterziehen, und ist vor Mittag in den Vatikan zurückgekehrt.“

Ende März hielt sich Papst Franziskus aus einem anderen Anlass mehrere Tage im Krankenhaus auf. Der Vatikan sprach zunächst von Atembeschwerden, und dann einer Bronchitis.

Später erklärte der Papst persönlich in einem Interview auf dem Rückflug von Budapest nach Rom Ende April: „Was ich hatte, war eine schwere Krankheit am Ende der Mittwochsaudienz.“

Der 86-jährige Papst erläuterte, er habe sich am 29. März schlecht gefühlt und sich hingelegt, anstatt zu Mittag zu essen.

„Ich habe nicht das Bewusstsein verloren“, erklärte er, aber hohes Fieber bekommen. Sein Arzt habe ihn daraufhin um 15 Uhr wegen einer „akuten und starken Lungenentzündung im unteren Teil der Lunge“ ins Krankenhaus gebracht, wo er schließlich drei Nächte verbringen musste.

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In der Erklärung des Heiligen Stuhls war von einer Bronchitis  die Rede. Diese sei diagnostiziert worden und der Zustand habe sich nach einer antibiotischen Infusionstherapie verbessert.

„Der Körper hat gut auf die Behandlung reagiert. Gott sei Dank“, sagte Franziskus Ende April. 

Operation am Darm im Juli 2021

Vor knapp zwei Jahren wurde Papst Franziskus nach Angaben des Vatikans ebenfalls in der Gemelli-Klinik am Darm operiert.  

Danach hieß es, er habe die Operation "gut überstanden", die zur Behandlung einer Verengung des Dickdarms vorgenommen worden sei.

Papst Franziskus hatte sich zuvor im Jahr  2019 einer Operation unterzogen, wegen eines Grauen Stars.

Anfang dieses Jahres war der 84-jährige Pontifex gezwungen, mehrere öffentliche Veranstaltungen ausfallen zu lassen, weil die Ischiasschmerzen, die ihn Ende 2020 heimsuchten, wieder auftraten. Außerdem kam es im Lauf des Pontifikates immer wieder zu Terminabsagen wegen Erkältungen.

Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert, zuletzt am 7. Juni 2023 um 14:58 Uhr.