„Appell für das Leben“: Bischof Meier und Diözesanrat richten offenen Brief an Bundestag

Bischof Bertram Meier
screenshot / YouTube / katholisch1tv

Anlässlich der bevorstehenden Abstimmung zur gesetzlichen Neuregelung des assistierten Suizids haben sich Bischof Bertram Meier und die Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, Hildegard Schütz, in einem offenen Brief an den Deutschen Bundestag gegen eine Normalisierung der Beihilfe zum Suizid ausgesprochen. 

Besonders im Fokus des Briefes — hier der volle Wortlaut — steht dabei ein Gesetzentwurf, der nur drei Wochen vor der für Anfang Juli 2023 angesetzten Abstimmung im Bundestag vorgelegt wurde. „Das Thema Schutz des Lebens, gerade auch in seinen vulnerabelsten Phasen am Beginn und Ende“, treibe den Bischof und die Diözesanratsvorsitzende in hohem Maße um, weshalb sie die von diesem Entwurf vorgesehene weitreichende Liberalisierung der Sterbebeihilfe „mit großer Sorge“ wahrnähmen: „Deswegen appellieren wir eindringlich an Sie, bei der Abstimmung gegen diesen Gesetzentwurf zu stimmen.“ 

Vor dem Hintergrund des christlichen Weltbildes befürworteten sie stattdessen einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf um Lars Castellucci (SPD), der die Suizidbeihilfe auch weiterhin über das Strafrecht regeln wolle, wobei sie auch hier noch für weitere Verbesserungen einträten.

Vor allem aber sei es „zentral und wichtig, körperlich und seelisch leidenden und sterbenden Menschen Zuwendung entgegenzubringen, sie empathisch zu begleiten, ihre Würde zu achten und sie ganzheitlich zu unterstützen.“ Die katholische Kirche könne dazu bereits ein vielfältiges Angebot an Beratungs-, Unterstützungs- und Pflegeleistungen vorweisen: „Die Beihilfe zum Suizid, der assistierte Suizid auch nach vorgeschriebener Beratung, darf deshalb kein übliches Mittel der Wahl werden oder gar beworben werden.“

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