Rückgang beim Peterspfennig: Weniger Spenden für den Fonds des Papstes

Quo vadis, ecclesia? Eine Statue des heiligen Petrus blickt über den nach ihm benannten Platz im Vatikan.
CNA / Martha Calderon

Die Spenden sind weiter rückläufig: Nach Angaben des Vatikans verzeichnete der Peterspfennig im Jahr 2022 Gesamteinnahmen von 107 Millionen Euro, während sich die Ausgaben auf 95,5 Millionen Euro beliefen.

Der Fonds, der Spenden von katholischen Gläubigen auf der ganzen Welt erhält, ist auch Thema beim Korruptionsprozess des Vatikans, der ein Schlaglicht auf die Finanzpraktiken im Staatssekretariat werfen soll.

Im vergangenen Jahr beliefen sich — laut Vatikan — die Einnahmen auf 43,5 Millionen Euro, etwa 7 Prozent weniger als im Jahr 2021, in dem die Einnahmen 46,9 Millionen Euro betrugen. 

Die Spenden, die jedes Jahr am Hochfest der Heiligen Petrus und Paulus und während des ganzen Jahres gesammelt werden, stammen aus verschiedenen Quellen, darunter Diözesen, private Spender, religiöse Orden und Stiftungen. Die Vereinigten Staaten waren das Land mit den meisten Spenden, gefolgt von Korea, Italien, Brasilien und Deutschland.

Zusätzlich zu den Spenden erzielte der Fonds auch Einnahmen durch finanzielle Aktivitäten, vor allem durch Immobilienverkäufe. Das Management des Fonds wurde jedoch in einem Korruptionsprozess, der sich uner anderem um die Investitionen des Vatikans in Luxusimmobilien in London dreht, unter die Lupe genommen.

Das Gericht des Vatikans soll feststellen, ob die Geschäftsleute, die von den Investitionen des Staatssekretariats profitiert haben, legal und vertragsgemäß gehandelt haben. Der Prozess hat auch Fragen über die Verwendung von Peterspfennig-Geldern bei diesen Investitionen aufgeworfen, wie mehrere Medien bericheten.

Im Jahr 2022 gewährte der Peterspfennig Beiträge in Höhe von 93,8 Millionen Euro, die zur Unterstützung der Aktivitäten der Dikasterien, Einrichtungen und Gremien des Heiligen Stuhls und zur Förderung von Wohltätigkeitsinitiativen für Bedürftige verwendet wurden. Papst Franziskus hat über die Dikasterien des Heiligen Stuhls 36 Millionen Euro für diese Projekte gespendet, wobei 16,2 Millionen Euro aus dem Peterspfennig finanziert wurden.

Die auf 72 Länder verteilten Projekte unterstützten verschiedene Verfahren, darunter die Hilfe für Menschen und Familien in Not, Migranten und Flüchtlinge, Diözesen, Pfarreien, religiöse Institute und von Naturkatastrophen oder Kriegen betroffene Bevölkerungsgruppen.

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Mit den Beiträgen der Gläubigen zum Peterspfennig wird auch die Apostolische Mission des Heiligen Vaters unterstützt. Der laufende Korruptionsprozess hat jedoch Fragen über die Verwaltung dieser Gelder und den breiteren Kontext der vatikanischen Finanzen aufgeworfen. Der Ausgang des Prozesses könnte erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Verwaltung des Peterspfennigs und die Finanzpraktiken des Vatikans haben.

 

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