Diktatur von Nicaragua verhaftet Priester, hindert einen weiteren an Wiedereinreise

Pater Mauricio Valdivia Prado SP
Colegio Calasanz Managua / Facebook

Die Anwältin und Wissenschaftlerin Martha Patricia Molina hat die Entführung des Priesters Osman José Amador Guillén durch die nicaraguanische Diktatur verurteilt. Der Priester habe lediglich zum Gebet für den weiterhin inhaftierten Bischof Rolando Álvarez von Matagalpa ermutigt.

In einer Nachricht an ACI Prensa, die spanischsprachige Partneragentur von CNA Deutsch, erklärte die Autorin des Berichts „Nicaragua, eine verfolgte Kirche?“, der Priester sei am Freitagabend „von der sandinistischen Polizei entführt“ worden.

„Es gab keine richterliche Anordnung, die seine Verhaftung gerechtfertigt hätte“, sagte sie. „Sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Er hatte kürzlich darum gebeten, für Bischof Rolando Álvarez zu beten, und deshalb haben sie ihn entführt.“

Laut der Zeitung „El Confidencial“ erklärten Quellen in der Diözese Estelí, „dass die Entführung gegen 22 Uhr erfolgte, als eine Gruppe von Bereitschaftspolizisten in die katholische Kirche eindrang, in der ein Treffen von Geistlichen stattfand“.

Amador war der letzte Leiter von Cáritas Estelí, einer Einrichtung, die im Februar 2022 vom sandinistischen Regime geschlossen wurde. Molina brachte vor diesem Hintergrund ihre Befürchtung zum Ausdruck, Amador könne mit dem Fall zweier im Mai verhafteter Priester in Verbindung gebracht werden, gegen die nach Angaben der Lokalpresse wegen administrativer Angelegenheiten der inzwischen aufgelösten Cáritas Estelí ermittelt werde.

Unterdessen hat die nicaraguanische Diktatur einen weiteren Priester an seiner Wiedereinreise in das Land gehindert. Pater Mauricio Valdivia Prado SP, der Direktor einer Schule in Managua, habe nach einer Reise in die Dominikanische Republik nicht nach Nicaragua zurückkehren können, berichtete die Zeitung „La Prensa“.

„Es ist bedauerlich, dass die Diktatur weiterhin so bösartig gegen Ordensleute und noch schlimmer gegen nicaraguanische Staatsangehörige wie den Piaristenpater Mauricio Valdivia vorgeht“, erklärte Molina mit Blick auf diesen Fall.

Die Migrationsbehörden lieferten „keine rechtliche Erklärung für diese Willkür“, beklagte Molina. „Es ist bereits eine Praxis oder ein Brauch, der in dem Land zum Gesetz geworden ist: Ein Priester, der das Land verlässt, wird garantiert ins Exil geschickt.“ Zuletzt wurden einige Priester, die am Weltjugendtag in Lissabon teilgenommen hatten, an ihrer Wiedereinreise gehindert.

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