Keine „Aktionärsversammlung“: Kardinal Müller über Kleiderordnung bei Weltsynode

Kardinal Gerhard Müller
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Kardinal Gerhard Müller hat die Kleidung zahlreicher Geistlicher kritisiert, die bei der gegenwärtig im Vatikan stattfindenden Weltsynode keine Soutane, sondern lediglich einen Anzug mit römischem Kragen tragen. Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation trägt, wie wenige andere Delegierte, täglich seine Soutane.

„Eine Synode ist eine gottesdienstliche Feier und nicht zu verwechseln mit einer Aktionärsversammlung in einem Sterne-Hotel“, kommentierte Müller am Donnerstag die Kleiderordnung gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Dass Geistliche bei der Weltsynode in „Zivil-, Sport- oder Straßenkleidung“ auftauchen, veranlasste den Kardinal zu der Mutmaßung: „Vielleicht steht dahinter nur eine billige Anbiederung oder die Nötigung zur Bescheidenheit, um sich nicht sichtbar von den Laien zu unterscheiden.“

Das Regelwerk der gegenwärtig laufenden Weltsynode sieht vor: „Kardinäle und Bischöfe werden gebeten, die Soutane nur am Eröffnungs- und Schlusstag der Vollversammlung zu tragen.“ Somit halten sich also die Mitbrüder von Müller, die im Anzug zu den täglichen Versammlungen erscheinen, tatsächlich bloß an die offiziellen Regeln.

Das einzige vorgeschriebene „Kleidungsstück“ ist ein „Identifikationsausweis mit einem QR-Code“, wie aus dem Regelwerk hervorgeht. Der Ausweis ist „für den Zugang zum Saal und die Einsichtnahme in die digitale Dokumentation erforderlich“.

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