Kardinal Czerny: Synodalität stellt „keine Gefahr für das Wesen der Kirche“ dar

Synoden-Sprecher Paolo Ruffini, Bischof Daniel Flores von Brownsville in Texas, Kardinal Michael Czerny SJ (von links) bei Pressekonferenz zur Weltsynode am 19. Oktober 2023
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Kurienkardinal Michael Czerny SJ hat am Donnerstag bekräftigt, Synodalität stelle „keine Gefahr für das Wesen der Kirche“ dar, insbesondere nicht für ihre hierarchische Struktur.

Der kanadische Kardinal, der als Präfekt des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen fungiert, äußerte diese Einschätzung, nachdem den Delegierten der Weltsynode zur Synodalität am Tag zuvor die weitreichende Vision eines Theologen für die hierarchische Kirche vorgestellt wurde.

Czerny wurde auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Synode am 19. Oktober gefragt, ob er Bedenken habe, dass versucht werde, die Kirchenleitung vom Sakrament der Priesterweihe zu trennen.

„Ich denke, dass die Identifizierung zwischen Weihe und Amt etwas ist, das überwunden wird“, sagte Czerny. „Mit anderen Worten: Wir verstehen, dass die Weihen nicht für jedes Amt notwendig sind.“

Er verwies auf die Tatsache, dass das vatikanische Dikasterium für Kommunikation seit einigen Jahren von einem Laien, Paolo Ruffini, geleitet wird.

„Es besteht keine Gefahr für das Wesen der Kirche“, fügte Czerny hinzu, „denn es gibt Aufgaben, die in einigen Fällen bereits jetzt Nicht-Kardinälen, Nicht-Bischöfen und Nicht-Priestern anvertraut werden“.

Erzbischof Dabula Anthony Mpako von Pretoria in Südafrika sagte bei derselben Pressekonferenz, er glaube, es sei allgemein anerkannt, dass Synodalität „mit der hierarchischen Struktur der Kirche koexistieren“ müsse.

„Ich denke nicht, dass das in Frage steht“, fuhr er fort. „Was wir aber wahrscheinlich sehen wollen, ist, wie die beiden so zusammenarbeiten können, dass die Synodalität beginnt, die Art und Weise, wie die hierarchische Struktur der Kirche funktioniert, zu durchdringen.“

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Der Erzbischof fügte hinzu, dass er sich darüber „überhaupt keine Sorgen“ mache: „In der katholischen Kirche hat die Synodalität einen einzigartigen Charakter, [weil] es eine Synodalität ist, in deren Zentrum der Stuhl Petri, der Papst, steht.“

„Letzten Endes geht die Hierarchie mit der Synodalität einher“, sagte er.

Auf eine Frage zu den Bedenken einiger Katholiken in den USA, dass die Weltsynode zur Synodalität ein vorherbestimmtes Ergebnis mit einer liberalen Agenda habe, sagte Bischof Daniel Flores aus Brownsville in Texas, er sehe „keine Verschwörung, ich habe einfach ehrliche, aufrichtige, gläubige, barmherzige Gespräche gehört, unter – wie soll ich sagen, ‚sub tutela petri‘, ‚unter der Obhut Petri‘. Das ist keine Bedrohung für den Glauben.“

„Wir leben in einem sehr misstrauischen Zeitalter“, sagte der Bischof. „Darüber mache ich mir keine Sorgen.“

Mpako sagte ebenfalls, eine Verschwörung habe „nichts mit der Realität zu tun, wie ich sie kenne“.

„Ich denke, der Wunsch nach einer synodalen Kirche, welche die Beteiligung aller fördert, ist etwas, das viele von uns gefordert haben“, sagte er. „Wir haben bereits einen fruchtbaren Boden dafür [in Afrika]; wir haben dafür geübt.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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