Papst Franziskus warnt vor „Doppelzüngigkeit“, „Abstand zwischen Reden und Tun“

Papst Franziskus
Vatican Media

Vom Sonntagsevangelium inspiriert hat Papst Franziskus beim Angelusgebet über den „Abstand zwischen Reden und Tun“ sowie über den „Vorrang des Äußeren vor dem Inneren“ gesprochen.

Die Pharisäer und Schriftgelehrten, erinnerte der Pontifex, „predigen eine Sache, leben aber eine andere“. Dies sei „die Gefahr, vor der wir uns in Acht nehmen müssen: die Doppelzüngigkeit des Herzens, welche die Echtheit unseres Zeugnisses und unsere Glaubwürdigkeit als Person und als Christ gefährdet.“

„Aufgrund unserer Schwäche erleben wir alle eine gewisse Distanz zwischen dem, was wir sagen, und dem, was wir tun“, räumte Franziskus ein. Es sei aber „etwas anderes“, ein „doppelzüngiges Herz“ zu haben.

„Gerade wenn wir berufen sind – im Leben, in der Gesellschaft oder in der Kirche –, eine verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen, sollten wir uns daran erinnern: Nein zur Doppelzüngigkeit! Diese Regel gilt immer für einen Priester, einen Seelsorger, einen Politiker, einen Lehrer oder ein Elternteil: Was du sagst, was du anderen predigst, das musst du zuerst selbst leben.“

„Die Schriftgelehrten und Pharisäer, die in Doppelzüngigkeit lebten, waren in der Tat besorgt, ihre Inkonsequenz verbergen zu müssen, um ihren Ruf nach außen zu retten“, fuhr der Pontifex mit Blick auf den zweiten Aspekt seiner Ansprache fort. „Denn wenn die Menschen wüssten, was wirklich in ihrem Herzen war, würden sie sich schämen und ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Und so vollbringen sie Werke, um gerecht zu erscheinen, um ihr Gesicht zu wahren, wie wir sagen.“

„Dieser Trick ist sehr verbreitet – ein schönes Äußeres zu zeigen, um den Schmutz im Inneren zu verbergen“, sagte Papst Franziskus. „Aber das ist eine schreckliche Krankheit, besonders für uns Christen – wenn das Äußere über das Innere siegt. Manchmal sind wir sogar in der Kirche versucht, unser Gesicht zu wahren, während wir uns um das Innere kümmern sollten, um konsequente und glaubwürdige Christen zu sein.“

Die Gläubigen lud der Papst ein, sich zu fragen: „Versuchen wir zu praktizieren, was wir predigen, oder leben wir heuchlerisch? Geht es uns nur darum, nach außen hin zu zeigen, wie tadellos wir sind, oder pflegen wir auch unser inneres Leben in Aufrichtigkeit des Herzens?“

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