Vorsitzender des Trägervereins für Erfurter Katholikentag tritt zurück

Erfurter Dom (links) und Severikirche
Eremeev / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Weniger als sechs Monate vor Beginn des Erfurter Katholikentags ist der Vorsitzende des Trägervereins von seinem Amt zurückgetreten. Hintergrund sind Medienberichten zufolge auch Spannungen und Differenzen angesichts der Frage, „ob ostdeutsche Perspektiven bei dem fünftägigen Großevent ausreichend berücksichtigt werden“, wie der MDR berichtete.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), das die Katholikentage ausrichtet, schrieb am Montag: „Manfred Ruge tritt von seinem Amt als Vorsitzender des Trägervereins des 103. Deutschen Katholikentags zurück. Seine Mitgliedschaft im Verein endet am 13. Dezember. Das gibt die Geschäftsstelle des Katholikentags bekannt, die heute Nachmittag von Herrn Ruge über diesen Schritt in Form eines Schreibens informiert wurde.“

„Das gastgebende Bistum Erfurt und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter des Katholikentags würdigen das große Engagement Ruges in den zurückliegenden Monaten, jenseits zunehmender Differenzen“, hieß es weiter.

Bischof Ulrich Neymeyr, als Erfurter Bischof der Gastgeber des Katholikentags Ende Mai und Anfang Juni, erklärte: „Der langjährige Erfurter Oberbürgermeister hat sich mit großer Leidenschaft für den Katholikentag eingesetzt.“ Ihm seien „viele Inspirationen, das Netzwerken in und um Erfurt und die Unterstützung bei vorbereitenden Veranstaltungen zu verdanken“.

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp bedauerte, „dass es nicht möglich war, seine dauerhaft tragfähige Zustimmung zur Programmplanung für den Katholikentag zu erzielen. Die Beschlüsse der Katholikentagsgremien, in denen ost- und westdeutsche Mitglieder engagiert sind, bleiben verlässlich die Grundlage der weiteren Arbeit. Manfred Ruges Rückzug stellt den Trägerverein nun vor die Aufgabe, zeitnah eine Nachfolgeregelung zu treffen.“

Wie der MDR am 6. Dezember berichtete, habe Ruge kritisiert, „ostdeutsche Themen und Protagonisten seien im Programm unterrepräsentiert“. Weiter hieß es: „Am Wochenende hatte Ruge der [Thüringer Allgmeinen] Zeitung bereits gesagt: ‚Wir sitzen unten am Katzentisch. Unsere Geschichten dürfen wir nicht erzählen.‘ Auch bei den Podien sei nicht ein einziger Teilnehmer dabei, der in der DDR gelitten habe, so Ruge.“

Der Nachfolger für Ruge soll Anfang 2024 gewählt werden. Dann sind es nur noch weniger als fünf Monate bis zum Katholikentag, der vom 29. Mai bis zum 2. Juni stattfinden soll.

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