Vatikanstadt - Dienstag, 26. Dezember 2023, 12:15 Uhr.
Beim Angelusgebet am zweiten Weihnachtsfeiertag, an dem die Kirche den Erzmärtyrer Stephanus feiert, hat Papst Franziskus über das in der Apostelgeschichte geschilderte Martyrium des Heiligen gesprochen, konkret über die Gestalten von „Saulus und Stephanus“ – „der Verfolger und der Verfolgte“.
„Zwischen ihnen scheint eine undurchdringliche Mauer zu stehen, so hart wie der Fundamentalismus des jungen Pharisäers und die Steine, mit denen der zum Tode Verurteilte beworfen wird“, so Franziskus. „Und doch gibt es jenseits des Anscheins etwas Stärkeres, das sie verbindet: Durch das Zeugnis des Stephanus bereitet der Herr im Herzen des Saulus bereits, ohne dass er es weiß, die Bekehrung vor, die ihn zum großen Apostel Paulus machen wird.“
„Stephanus, sein Dienst, sein Gebet und der Glaube, den er verkündet, insbesondere seine Vergebung im Tod, sind nicht umsonst“, erläuterte der Pontifex. „Sie scheinen ins Leere zu laufen, aber in Wirklichkeit pflanzt sein Opfer ein Samenkorn, das sich in der entgegengesetzten Richtung zu den Steinen auf verborgene Weise in die Brust seines ärgsten Rivalen einpflanzt, um sein Herz aus Stein in ein Herz aus Fleisch zu verwandeln.“
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Die Verfolgung der Kirche setze sich auf heute noch fort: „Es gibt immer noch diejenigen – und es sind viele –, die leiden und sterben, um für Jesus Zeugnis abzulegen, ebenso wie diejenigen, die auf verschiedenen Ebenen dafür bestraft werden, dass sie so handeln, wie es dem Evangelium entspricht, und diejenigen, die sich tagtäglich bemühen, ihren guten Pflichten treu zu sein, während die Welt sie verhöhnt und das Gegenteil predigt.“
„Diese Brüder und Schwestern mögen auch als Versager erscheinen, aber wir sehen heute, dass das nicht der Fall ist“, betonte Papst Franziskus. „Damals wie heute keimt nämlich der Same ihrer Opfer, der zu sterben scheint, und trägt Früchte, weil Gott durch sie weiterhin Wunder wirkt, die Herzen verändert und Männer und Frauen rettet.“