Erzbischof Gänswein und vier Haushälterinnen von Benedikt XVI. treffen Papst Franziskus

Erzbischof Georg Gänswein und vier Memores Domini mit Papst Franziskus am 3. Januar 2024
Erzbischof Georg Gänswein und vier Memores Domini mit Papst Franziskus am 3. Januar 2024
Vatican Media
Erzbischof Georg Gänswein und vier Memores Domini mit Papst Franziskus am 3. Januar 2024
Erzbischof Georg Gänswein und vier Memores Domini mit Papst Franziskus am 3. Januar 2024
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Erzbischof Georg Gänswein und vier Memores Domini mit Papst Franziskus am 3. Januar 2024
Erzbischof Georg Gänswein und vier Memores Domini mit Papst Franziskus am 3. Januar 2024
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Erzbischof Georg Gänswein ist zusammen mit den vier Frauen, die nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. mit ihm in einem vatikanischen Kloster lebten und dort für den Haushalt verantwortlich waren, zu einer Audienz mit Papst Franziskus zusammengetroffen.

Die vier Frauen waren Teil der Vereinigung „Memores Domini“, die mit der Bewegung „Communione e Liberazione“ verbunden ist. Gänswein war seit 2003 der Privatsekretär zunächst von Kardinal Joseph Ratzinger und blieb nach dessen Wahl zum Papst auf seinem Posten. Auch nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 blieb Gänswein bis zu dessen Tod Ende 2022 an der Seite von Benedikt.

Über den Inhalt der Audienz mit Papst Franziskus am Mittwoch wurde nichts bekannt. Der Vatikan veröffentlichte lediglich drei Fotos, die eine freundliche Atmosphäre mit viel Gelächter vermitteln.

Am 15. Juni hatte das Presseamt des Heiligen Stuhls in zwei Sätzen erklärt: „Am 28. Februar 2023 hat S. E. Erzbischof Georg Gänswein sein Amt als Präfekt des Päpstlichen Hauses beendet. Der Heilige Vater hat Erzbischof Gänswein angewiesen, mit Wirkung vom 1. Juli vorläufig in seine Heimatdiözese zurückzukehren.“

Im Erzbistum Freiburg hat Gänswein keine Aufgabe.

Verhältnis von Gänswein und Franziskus

Seit Anfang 2020 ist Gänswein, der in wenigen Tagen 67 Jahre alt wird, von seinem Posten des Präfekten des Päpstlichen Hauses „beurlaubt“, so die offizielle Sprachregelung des Heiligen Stuhls.

Der 2013 zum Bischof geweihte Gänswein schreibt in seinen Erinnerungen mit dem Titel „Nichts als die Wahrheit“, Papst Franziskus habe ihm Ende Januar 2020 nach einer Reihe von Problemen im Zuge einer Buchveröffentlichung von Papst Benedikt und Kardinal Robert Sarah zum Zölibat gesagt: „Sie bleiben von jetzt an zu Hause. Sie begleiten Benedikt, der Sie braucht, und schirmen ihn ab.“

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Der Erzbischof erwiderte damals, er könne die Entscheidung nicht verstehen, nehme sie aber „im Gehorsam“ an. Darauf habe der Pontifex geantwortet: „Das haben Sie gut gesagt. Ich weiß das, denn nach meiner persönlichen Erfahrung ist es eine gute Sache, etwas ‚gehorsam zu akzeptieren‘.“

Als erste Beobachter feststellten, dass Gänswein nicht mehr als Präfekt des Päpstlichen Hauses an verschiedenen Veranstaltungen des Papstes teilnahm, fragte er diesen, ob er wieder normal arbeiten könne. In schriftlicher Form erklärte Franziskus: „Lieber Bruder, vielen Dank für Ihren Brief. Für den Moment glaube ich, dass es besser ist, den Status quo aufrechtzuerhalten. Ich danke Ihnen für alles, was Sie für Papst Benedikt tun: Es soll ihm an nichts fehlen. Ich bete für Sie, tun Sie dies bitte auch für mich. Der Herr möge Sie segnen und die Gottesmutter Sie behüten. Brüderlich, Franziskus.“

Da sich die Situation so nicht klärte, fragte auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. schriftlich bei Papst Franziskus an, ob er „mit einem väterlichen Gespräch“ für Klarheit bei Gänswein sorgen könne. Der Privatsekretär schreibt in „Nichts als die Wahrheit“: „Ein paar Tage später bestellte mich der Papst zu einem Treffen nach Santa Marta, bei dem er mir bestätigte, dass sich nichts ändern würde. Keine weitere Reaktion zeitigte hingegen das neuerliche Gesuch des emeritierten Papstes am Ende seines Briefes vom 17. Februar: ‚Ich bitte Sie noch einmal demütig um ein Wort zu Erzbischof Gänswein.‘“

Etwa ein halbes Jahr später erklärte Gänswein in einem weiteren Gespräch, er habe seine Beurlaubung als Strafe aufgefasst, worauf Papst Franziskus betonte, so habe er es nicht gemeint. Dass die mediale Öffentlichkeit dies so interpretiere, sei kein Problem, sagte der Papst: „Es gibt viele, die gegen Sie und gegen mich schreiben, aber sie verdienen keine Beachtung.“ Danach habe Franziskus „einmal mehr von einigen seiner mühseligen Erfahrungen in Argentinien“ erzählt und gesagt, „es habe ihn jedes Mal reifen lassen, wenn man ihm Hindernisse in den Weg gelegt hätte“.

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