Bericht: Spuckangriff auf Abt Nikodemus Schnabel in Jerusalem durch ultraorthodoxe Juden


screenshot / twitter

Zwei ultraorthodoxe Jugendliche haben am Samstag den Abt der deutschen Benediktinerabtei Dormitio, Nikodemus Schnabel, bei einem Spaziergang attackiert. Dabei spuckten die beiden auf Schnabels Brustkreuz und beleidigten das Christentum.

„Das Lateinische Patriarchat verurteilt den unprovozierten und schändlichen Angriff“, hieß es in einer vom Lateinischen Patriarch von Jerusalem veröffentlichten Meldung zum Vorfall.

Wie die israelische Zeitung „The Jerusalem Post“ berichtete, verbreiteten sich in den sozialen Medien mehrere Videos zum Angriff auf Schnabel. Dieser befand sich auf einem Spaziergang mit einer befreundeten deutschen Journalistin.

Auf Höhe des Zionstor spuckten ihn demnach zwei ultraorthodoxe Jugendliche an und machten eine blasphemische Äußerung über Christus.

In einer weiteren Videoaufnahme ist demnach zu erkennen, wie einer der Jugendlichen den Abt beleidigt und versucht, ihn davon abzuhalten, ein Foto von ihm und dem anderen Angreifer zu machen. Anschließend bedrohte der Jugendliche offenbar einen herbeieilenden Passanten, der Schnabel helfen wollte.

Weitere Jugendliche näherten sich dem Geschehen. Ein Mann mit einem Sturmgewehr versuchte die Gruppe schließlich wegzuführen und die Situation zu deeskalieren. Trotzdem äußerte einer der Jugendlichen weitere blasphemische Äußerungen, hieß es.

„Am selben Abend betete ich für diese Menschen. Ich bete immer für die Täter, das ist Teil meiner DNA als Christ“, sagte Schnabel.

Im Jahr 2022 griffen jüdische Extremisten das Kloster im Herzen von Jerusalem an.

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Die Angreifer vom Samstag seien mittlerweile durch die israelische Polizei festgenommen worden. „Die Strafverfolgung der Täter solcher Hassverbrechen ist ein wichtiges Abschreckungsmittel und dient der Stärkung des Sicherheitsgefühls des christlichen Klerus im Heiligen Land, insbesondere in Jerusalem“, erklärte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich auf der Plattform X (früher Twitter) über den Vorfall: „Abscheuliches Verhalten von diesen jungen Leuten.“ Seine Wut gelte aber eher denjenigen, die den Jugendlichen beibrachten, dass „Judentum bedeutet, Christen oder irgendeine andere Religion zu hassen.”

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