Katholik verteidigt Basilika Sankt Paul vor den Mauern gegen antisemitischen Übergriff

Mutiger Katholik stellt sich antisemitischer Gruppierung entgegen
Screenshot von X (früher Twitter)

In einem Video, das am Montag auf dem sozialen Netzwerk X (früher Twitter) veröffentlicht wurde – es erhielt innerhalb eines Tages über eine Million Aufrufe – hat ein afrikanischer Katholik Eindringlinge der antisemitischen Gruppierung IUIC zurechtgewiesen, die versuchten, die in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern anwesenden Gläubigen zu stören.

Wie das Online-Nachrichtenportal „Catholic Arena“ berichtete, „stürmten” drei schwarze amerikanische Männer die katholische Kirche und bedrohten die Gläubigen, bevor sie von einem – ebenfalls schwarzen – Katholiken „in ihre Schranken verwiesen“ wurden.

Einer der drei Männer sagte beim Betreten der Basilika wörtlich: „Dies ist das Haus des Satans.“ Die Statuen in der Basilika seien Ausdruck von „Götzendienst“.

Als die drei eine kleine Nebenkapelle betraten, in der zur gleichen Zeit eine Anbetung stattfand, griff ein Katholik ein. Dieser betete gerade vor dem Tabernakel, als die Männer auf ihn zukamen.

Einer der drei Eindringlinge sagte zu dem Beter: „Jesus ist nicht weiß. Das weißt du doch, oder?“ Der Katholik antwortete: „Bitte gehen Sie hinaus und sagen Sie das nicht. Das ist Gotteslästerung.“ Als der Eindringling seine Aussage wiederholte, stand der Beter auf und forderte die drei Männer erneut auf zu gehen, diesmal in einem bestimmten Ton.

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Er versucht den drei Eindringlingen zu erklären, dass auf dem Altar der Tabernakel steht und es sich um einen „heiligen Ort“ handelt. Der Katholik fragt: „Wie können Sie es wagen, den mächtigen Namen Jesu zu lästern?“

Antisemitische Gruppierung „Israel United in Christ“

Die drei Amerikaner gehören der 2003 in New York gegründeten antisemitischen Gruppierung „Israel United in Christ“ (IUIC) an. Der Gründer, Nathaniel Ray, ist auch bekannt als „Bischof Nathanyel Ben Israel“. Er hat die Organisation seit ihrer Gründung zu einer internationalen Präsenz ausgebaut.

IUIC hat 71 Standorte in den Vereinigten Staaten und verstärkt seine internationale Präsenz mit 20 Standorten im Ausland.

Nach eigenen Angaben strebt die Organisation danach, „eine organisierte Nation zu sein, die unser durch Kolonialismus und Sklaverei zerstörtes Volk vereint“. Sie wendet sich ausdrücklich an „Schwarze, Hispanics und amerikanische Ureinwohner“ und bezeichnet sie als „Kinder Israels“. Die Organisation behauptet, dass Gott sie wegen ihres Fehlverhaltens in die Sklaverei geschickt habe und es nun an der Zeit sei, zu Gott zurückzukehren.

Wie die Organisation Anti-Defamation League dokumentierte, bezeichnete „Bischof Nathanyel“ in einer aufgezeichneten Predigt vom 21. Januar 2020 Juden als „den Teufel, von dem sogar die Bibel spricht“. Im Oktober 2020 postete der Facebook-Account der IUIC: „Schwarze Menschen erleben seit den 1400er Jahren einen Holocaust und der Jude hat die Situation verschärft.“

Die drei IUIC-Mitglieder posteten die Aufnahmen aus der katholischen Kirche am Montag in den sozialen Medien, um sich im Nachhinein als Opfer darzustellen, wie die Textpassagen im Video zeigen. Beispielswiese schrieben sie „Angreifer“ über den Kopf des schwarzen Katholiken, mit einem auf ihn gerichteten Pfeil.

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