Bundesstaat in Indien will Gesetz, das Bekehrungen einschränkt, vor Wahlen verschärfen

Christen in Chhattisgarh
Screenshot von YouTube

Im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh plant die Regierung vor den antehenden Wahlen eine Verschärfung des bestehenden Gesetzes, das Bekehrungen einschränkt. Das Gesetz wird häufig gegen Christen eingesetzt. Personen, die zu einer anderen Religion als dem Hinduismus konvertieren wollen, müssten künftig 60 Tage im Voraus einen Antrag beim Bezirksgericht stellen, berichtete das Nachrichtenportal UCA News.

„Der Staat hat bereits ein Anti-Konvertierungs-Gesetz. Warum brauchen wir ein weiteres Gesetzesvorhaben?“, fragte Bischof Paul Toppo von der Diözese Raigarh im Bundesstaat.

Toppo sagte UCA News am 19. Februar, der Schritt erwecke den Verdacht einer versteckten Absicht, da im April und Mai Parlamentswahlen im Land anstehen.

„Es besteht kein Zweifel, dass der vorgeschlagene Gesetzesentwurf auf Minderheitengemeinschaften wie Christen und Muslime abzielt“, fügte er hinzu.

Der Gesetzentwurf der pro-hinduistischen Regierung von Chhattisgarh sieht vor, dass Personen, die zu einer anderen Religion als dem Hinduismus konvertieren wollen, mindestens 60 Tage im Voraus einen Antrag beim Bezirksgericht stellen müssen.

Das bestehende Gesetz von 2006 schreibt nur eine Mindestfrist von 30 Tagen vor.

Darüber hinaus sieht das neue Gesetz härtere Strafen für die illegale Konversion von Minderjährigen, Frauen oder Stammesangehörigen vor. Hier sieht der Gesetzentwurf eine Strafe von mindestens zwei und höchstens zehn Jahren Haft sowie eine Geldstrafe von 25.000 Rupien (etwa 280 Euro) vor.

Eine Massenkonversion würde mit mindestens drei und höchstens zehn Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 50.000 Rupien (etwa 560 Euro) bestraft.

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Das vorgeschlagene Gesetz würde jedoch nicht für diejenigen gelten, die zu ihrer früheren Religion, dem Hinduismus, zurückkehren wollen.

Brijmohan Agarwal, der Minister für religiöse Stiftungen, warnte am 13. Februar vor der Staatsversammlung, dass viele Kräfte „am Werk sind, um die Demographie von Chhattisgarh zu verändern“.

„Mit dem neuen Gesetz werden sie ihre Pläne verstärken, die indigenen Völker zurückzubekehren“, sagte Bischof Toppo.

Nach Angaben des in Neu-Delhi ansässigen United Christian Forum (UCF), einer ökumenischen Organisation, die Christenverfolgungen im ganzen Land registriert, gab es 2023 insgesamt 148 Übergriffe auf Christen in Chhattisgarh. Christen machen indes nur zwei Prozent der Bevölkerung des Bundesstaats aus.

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