Bischof Gerber: „Einsatz für Demokratie und Freiheit“ erfordert „manchen Verzicht“

Bischof Michael Gerber
screenshot / YouTube / Bistum Fulda

Der Fuldaer Bischof Michael Gerber hat am Montagabend mit Blick auf den Ukraine-Krieg betont: „Wir müssen damit rechnen, dass der Einsatz für Demokratie und Freiheit auch von uns manchen Verzicht fordert.“ Gerber ist stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Der Bischof feierte eine Messe im Rahmen einer Aktion des Generalsekretariats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), wonach an jedem Tag der Fastenzeit in einem jeweils anderen europäischen Land für die Opfer des Krieges eine Messe gefeiert werden soll.

Christen könnten „nicht schweigen oder relativierend beschwichtigen“, führte Gerber aus. „Wenn wir dem Auftrag Jesu gerecht werden wollen, ‚Salz der Erde‘ zu sein, dann kann das gerade in diesen Tagen bedeuten, wachsam und zugleich solidarisch das zu begleiten, was im Osten Europas vor sich geht.“

Auf der einen Seite des Krieges stehe „ein Herrscher – Putin –, der seine Gegner im In- und Ausland umbringen lässt, sich selbst zum Gesetz macht. Auf der anderen Seite ein Land, in dem, wie auch in den Demokratien des Westens, sicherlich längst nicht alles rund läuft, jedoch der Anspruch da ist, Gewaltenteilung und politische Verantwortung zu leben, wo es dafür Kontrolle und auch Sanktionen gibt.“

„Wir gewöhnen uns nicht an die Nachrichten, die uns tagtäglich aus der Ukraine erreichen“, betonte Gerber. „Wir schauen hin, was dort geschieht, aber wir schauen nicht zu. Unser Einsatz geht weiter, etwa im Engagement unserer Caritas und unserer Malteser, sowohl vor Ort an den Kriegsschauplätzen als auch hier im Einsatz für die Geflüchteten.“

„Es darf keine Gewöhnung an den Terror geben, den wir mitten in Europa und leider auch an vielen anderen Kriegsschauplätzen erleben“, mahnte der Bischof. „Sich mit der Unterdrückung und Aggression zu arrangieren, ist das Gegenteil von Frieden. Friede ist nur da möglich, wo ein Raum geschaffen wird, in dem die Würde und damit die Freiheit eines jeden Menschen geachtet wird.“

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