Hildesheim - Donnerstag, 29. Februar 2024, 13:30 Uhr.
In einem Gastbeitrag für „Communio“ hat der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer SCJ erklärt, er stehe hinter der Entscheidung der DBK-Vollversammlung von diesem Februar, auf die ursprünglich geplante Verabschiedung der Satzung des Synodalen Ausschusses zu verzichten.
Der Synodale Ausschuss soll gegen den ausdrücklichen Willen der zuständigen vatikanischen Stellen in einen Synodalen Rat münden, um den deutschen Synodalen Weg zu verstetigen.
„Um es klar zu sagen: Es wird kein Schisma geben, und das hat auch keiner der Bischöfe in Deutschland je gewollt“, betonte Bischof Wilmer. Es sei richtig gewesen, die Sorgen der drei zuständigen Kurienkardinäle und damit auch die Sorgen des Papstes ernst zu nehmen.
In einem wenige Tage vor Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung verfassten Schreiben des Vatikans wurden die Bischöfe gebeten, auch im Hinblick auf die anstehenden Gespräche zwischen Vertretern der Römischen Kurie und Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz nicht über das Statut des Synodalen Ausschusses abzustimmen.
Unterzeichnet wurde der Brief von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, und Kardinal Robert Francis Prevost OSA, Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe.
Wilmer zeigte Verständnis für die Sorge von Kardinal Christoph Schönborn OP, der in einem viel rezipierten Interview den synodalen Weg und die deutschen Bischöfe kritisiert hatte.
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Schönborn hatte in dem Interview der katholischen Kirche in Deutschland „nicht das Schicksal der altkatholischen Kirche“ gewünscht und die Frage aufgeworfen, ob die deutschen Bischöfe wirklich „die Gemeinschaft mit und unter dem Papst verlassen oder sie nicht vielmehr loyal annehmen wollen“.
Wilmer warf selbst die Frage auf, wie es möglich sei, das Amt des Papstes „nicht als Machtfrage zu interpretieren“ oder die „antirömische Wirkung“ nicht zu verstärken.
In zehn Punkten versucht Bischof Wilmer, Antworten auf diese Fragen zu skizzieren. Für ihn sei Synodalität grundsätzlich „ein Ergebnis des synodalen Prozesses selbst“: „Wir sind Pilgerinnen und Pilger, wir sind keine perfekte Gesellschaft.“
„Wir sind Sünder. Umkehr ist nicht nur ein Gebot der Fastenzeit. Aber die Fastenzeit lädt uns natürlich ein, diesen Weg zu gehen“, so der Bischof.
Es brauche mehr Versöhnung unter den Bischöfen und zwischen extremen Positionen: „Wir brauchen in Deutschland klare Zeichen, dass niemand ein Schisma will, dass niemand die Abspaltung von Rom will.“