Neuer Paderborner Erzbischof Bentz: „Es werden schwierige Phasen kommen“

Erzbischof Udo Bentz
Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Erzbischof Udo Bentz, der vor anderthalb Wochen in sein neues Amt als Oberhirte von Paderborn eingeführt wurde, hat sich überzeugt gezeigt: „Es werden schwierige Phasen kommen, es kehrt der Alltag ein und es wird nüchtern werden.“ Er sei aber dennoch überzeugt, den „Schwung“ von seinem Einstand in Paderborn mitnehmen zu können.

Im Gespräch mit dem Podcast „Himmelklar“ sprach Bentz auch über den Synodalen Weg und die damit in manchen Kreisen in Deutschland verbundenen Erwartungen, während gleichzeitig die zuständigen vatikanischen Stellen, einschließlich Papst Franziskus, immer wieder zu bremsen versuchen.

Ein Bischof müsse „Brückenbauer“ im „Dienst an der Einheit“ sein, so der Paderborner Erzbischof. Das bedeute letztlich, „ausgestreckt zu sein zwischen unterschiedlichen Dynamiken und unterschiedlichen Bewegungen“.

„Da werde ich in diesem Bistum erleben, dass ich in den verschiedenen Dynamiken dazwischenstehe – in einem guten Sinne“, führte er aus. „Hoffentlich gelingt es da, durch Gespräch, durch Überzeugung, durch konkrete Schritte, aber auch durch die Art, wie man diese Schritte geht, zu vermitteln und zu verbinden.“

Analog gelte dies auch „für die Ortskirche mit der Universalkirche oder für die Ortskirche mit der Bischofskonferenz. Die erste Aufgabe eines Bischofs ist es, zusammenzuhalten und zusammenzuführen, aber auch in einer Weise, dass in dieser Einheit eine plurale Dynamik möglich ist.“

„Das gilt für mich auch im Verhältnis der derzeitigen Situation mit der synodalen Dynamik, die wir in Deutschland haben, und der synodalen Dynamik, die es auf weltkirchlicher Ebene gibt“, ergänzte Bentz. „Da braucht es das, was der Papst sagt: Hören, hören, hören und sprechen, sprechen, sprechen – und daraus Schritte gehen.“

„Wenn es dann Schritte gibt, die nach außen zunächst einmal wie eine Schleife oder wie eine Verschleppung wirken, dann gehört zu guten synodalen Prozessen mit dazu, dass man diese Schleifen geht, weil man der Überzeugung ist, dass man zusammenbleiben will und gemeinsam gehen will“, betonte der Erzbischof. „Das führt uns weiter. In dieser Spannung sehe ich mich nicht in einem Gewissenskonflikt, sondern wirklich in der Absicht, die unterschiedlichen Dynamiken so zu verbinden, dass man weiß: Wir sind gemeinsam unterwegs.“

Bentz selbst hatte als Mainzer Weihbischof auch für die umstrittensten Änderungswünsche des Synodalen Wegs gestimmt, etwa für die Einführung weiblicher Diakone, die reguläre Taufspendung und Predigt durch Laien sowie die Segnung homosexueller Verbindungen.

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