Ex-Vatikan-Prüfer Milone: Bedroht, weil er seine Arbeit tat? Schwere Vorwürfe und neuer Prozess

Libero Milone
Edward Pentin / Screenshot / EWTN YouTube

Es geht um angebliche Korruption, Geldwäsche und Kardinäle: Der ehemalige Rechnungsprüfer Libero Milone geht in die nächste Runde seines juristischen Kampfes gegen seine umstrittene Entlassung im Jahr 2017.

Am morgigen 3. Juli steht eine entscheidende Berufungsverhandlung an, bei der Milones Anwälte argumentieren werden, dass Kardinal Angelo Becciu in seiner offiziellen Funktion als Kurienvertreter gehandelt habe, als er Milone und dessen verstorbenen Stellvertreter Ferruccio Panicco zum Rücktritt drängte.

„Für mich, Ferruccios Familie und meine Familie ist das sehr wichtig“, betonte Milone bei einer Pressekonferenz am 19. Juni. Er behauptet, er und Panicco seien „bedroht und ausgeschlossen worden, weil sie ihre Arbeit getan haben“.

Nachdem eine niedrigere Instanz Milones Klage gegen das Staatssekretariat – geleitet von Kardinal Pietro Parolin – Anfang des Jahres abgewiesen hatte, wendet sich der Ex-Prüfer nun an das Berufungsgericht des Vatikans. Die Erstinstanz hatte argumentiert, das Staatssekretariat sei nicht für Milones Entlassung verantwortlich, da er ein Angestellter des Papstes gewesen sei und Kardinal Becciu als Privatperson gehandelt habe.

Milone, der behauptet, illegale Buchhaltungspraktiken und Interessenskonflikte aufgedeckt zu haben, fordert zusammen mit Paniccos Nachlass eine Entschädigung von 9,3 Millionen Euro. Ein Teil der Forderung bezieht sich auf den angeblichen Verlust von Paniccos Krankenakten durch den Vatikan, was laut Milone zu dessen vorzeitigem Tod geführt habe.

Die Berufungsverhandlung findet vor einem dreiköpfigen Richtergremium statt, dem der spanische Erzbischof Alejandro Arellano Cedillo vorsitzt. Milone und seine Anwälte sind entschlossen, den Fall notfalls bis vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu bringen.

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Für Papst Franziskus und seine Kurie würde damit der Skandal um Korruption und Misswirtschaft zu einem internationalen Prozess.

„Ich werde niemals aufgeben, weder für mich noch für Ferruccio“, erklärte Milone gegenüber CNA und anderen Journalisten.

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Während Milone um seine Rehabilitierung kämpft, befindet sich Kardinal Becciu selbst in einem Berufungsverfahren, nachdem er im Dezember 2023 wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauch verurteilt wurde.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.