Gewalttätige Proteste nach Messer-Mord: Englische Bischöfe beten für Frieden

Demonstranten versuchen, am 4. August 2024 in Rotherham, Großbritannien, in das Holiday Inn Express Hotel einzudringen, in dem Asylbewerber untergebracht sind.
Christopher Furlong/Getty Images

Die katholischen Bischöfe von England und Wales beten um Frieden inmitten der Unruhen, die durch die tödliche Messerattacke eines Sohnes ruandischer Einwanderer auf mehrere Schulkinder ausgelöst wurden. Sie erklären, dass „solche Gewalt die Werte unserer Gesellschaft bedroht”.

„Ich verurteile die schreckliche Gewalt der vergangenen Woche, insbesondere die Gewalt gegen Migranten und ihre Unterkünfte”, sagte Weihbischof Paul McAleenan von Westminster, Bischof für Migrationsfragen in Großbritannien, in einer Erklärung am 5. August. „Es zeigt eine völlige Missachtung der Werte, die das bürgerliche Leben in unserem Land ausmachen”.

Die Proteste folgten auf einen Messerangriff bei einem Kindertanzkurs in Southport, England, bei dem Ende Juli drei Mädchen ermordet und fast ein Dutzend Menschen verletzt wurden. Laut BBC wurde der 17-jährige Tatverdächtige in Großbritannien geboren, seine Eltern sind Einwanderer aus Ruanda.

Es wird berichtet, dass Demonstranten Hotels, in denen Asylsuchende untergebracht sind, angegriffen und beschädigt haben, darunter am Sonntagabend das Holiday Inn Express in Rotherham, South Yorkshire. Etwa 240 Migranten, die in dem Hotel untergebracht waren, wurden über Nacht verlegt, nachdem es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und einer Menge von Hunderten gekommen war, berichtete die BBC.

Seit Beginn der Proteste in der vergangenen Woche hat die britische Polizei fast 400 Personen festgenommen, nachdem Premierminister Kier Starmer angekündigt hatte, die Randalierer „die volle Härte des Gesetzes” spüren zu lassen. Die Prozesse gegen einige Randalierer haben bereits begonnen.

„Wir müssen weiter beten, arbeiten und uns gemeinsam für den Frieden in unserem Land einsetzen. Das Handeln der wenigen, die sich an Gewalttaten beteiligen, steht in krassem Gegensatz zur Arbeit der Wohlfahrtsverbände, kirchlichen Gruppen und Freiwilligen, die unermüdlich und solidarisch den Migranten die Hand reichen. Wir hoffen und beten, dass sie ihre Anstrengungen verdoppeln, damit wir die Gemeinschaften nach den schrecklichen Ereignissen der letzten Tage wieder aufbauen können”, so McAleenan weiter.

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„Meine Gebete sind besonders bei denen, die in Hotels Zuflucht suchen oder sich bedroht fühlen. Ihr seid hier geliebt und willkommen. Wir alle sollten unser Bestes tun, damit ihr euch sicher fühlt. Meine Gebete gelten auch den Rettungskräften, die trotz der Gefahren selbstlos weiterarbeiten. Danke für alles, was ihr für das Gemeinwohl tut.“

Drei Kinder – die sechsjährige Bebe King, die siebenjährige Elsie Dot Stancombe und die neunjährige Alice Dasilva Aguiar – starben bei der Messerattacke während einer Taylor-Swift-Tanzstunde in der nordwestenglischen Stadt. Acht weitere Kinder, die an dem Tanzkurs teilnahmen, erlitten nach Angaben der Polizei Stichverletzungen. Zwei verletzte Erwachsene befanden sich in kritischem Zustand, bevor sie später aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Am Montag befand sich noch ein Kind im Krankenhaus.

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Erzbischof Malcolm McMahon von der Erzdiözese Liverpool rief die Katholiken in der vergangenen Woche auf, gemeinsam mit ihm für die Opfer zu beten.

„Für diejenigen, die verletzt wurden, für die Verwandten, Angehörigen und Freunde der Verletzten, für alle, die an den Rettungsarbeiten beteiligt waren, beten wir um Gottes Segen, Gottes Frieden und Gottes Gegenwart heute”, sagte McMahon in einer Erklärung am Montag, dem 29. Juli, nach dem Anschlag.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.