Kardinal Müller: Bußfeier vor Weltsynode wie „Checkliste“ von „Woke- und Gender-Ideologie“

Kardinal Gerhard Müller
screenshot / YouTube / Centrum Życia i Rodziny

Mit Blick auf die angekündigte Bußfeier vor dem Beginn der zweiten und letzten Sitzung der Weltsynode zur Synodalität im Oktober hat Kardinal Gerhard Müller erklärt, der Sündenkatalog „liest sich wie eine Checkliste der christlich etwas mühsam verbrämten Woke- und Gender-Ideologie, abgesehen von einigen Missetaten, die zum Himmel schreien“.

Der Bußakt gipfele „in der Reue über neu (von Menschen!) erfundene Sünden“, so der Kardinal in einem von kath.net veröffentlichten Beitrag.

Laut einer Pressemitteilung des Vatikans werden die Teilnehmer am Bußakt „im Namen aller Getauften“ um Vergebung bitten für „die Sünde gegen den Frieden, die Sünde gegen die Schöpfung, die Sünde gegen die indigene Bevölkerung, die Sünde gegen Migranten, die Sünde des Missbrauchs, die Sünde gegen die Frauen, die Familie, die Jugend, die Sünde, die Lehre als Stein zu benutzen, den man schleudern kann, die Sünde gegen die Armut, die Sünde gegen die Synodalität bzw. den Mangel an Zuhören, Gemeinschaft und Beteiligung aller“.

„Zur Täuschung der Gutgläubigen“ seien im Sündenkatalog der Bußfeier „auch Untaten“ zu finden, „die zu unterlassen für jeden Christen eine Selbstverständlichkeit darstellen. Wer naiv ist, mag sich von der willkürlichen Zusammenstellung von wirklichen Sünden gegen den Nächsten und der berechtigten Kritik an theologisch absurden Erfindungen der synodal Bewegten blenden lassen.“

„Aber es gibt keine Sünde gegen die Lehre der Kirche, die angeblich als Waffe gebraucht wird“, betonte der einstige Präfekt der Glaubenskongregation. „Es gibt auch keine Sünde gegen eine Art von Synodalität, die als Mittel zur Gehirnwäsche gebraucht wird, um sogenannte Konservative als Gestrige und verkappte Pharisäer zu diskreditieren und um die progessistischen Ideologien, die in den 70er Jahren zum Niedergang der Kirchen im Westen geführt haben, uns als Vollendung der Reformen des II. Vatikanums vorzugaukeln, die angeblich von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. ausgebremst worden seien.“

„Das Zusammenwirken aller Gläubigen im Dienst am Aufbau des Reiches Gottes liegt in der Natur der Kirche als Volk Gottes, Leib Christi und Tempel des Heiligen Geistes“, argumentierte er. „Aber man kann nicht das Bischofsamt relativieren, indem man die Teilnahme an der Bischofssynode auf das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen und eine päpstliche Ernennung stützt und damit implizit die Sakramentalität des Weiheamtes (des Ordo von Bischof, Priester, Diakon) beiseiteschiebt und schlussendlich die hierarchisch-sakramentale Verfassung der Kirche göttlichen Rechtes (Lumen gentium 18-29) relativiert, die Luther prinzipiell geleugnet hatte.“

„Insgesamt geht es den großen Agitatoren der synodalen Wege und des ausufernden Synodalismus mehr um den Erwerb einflussreicher Posten und um die Durchsetzung ihrer unkatholischen Ideologien als um die Erneuerung des Glaubens an Christus in den Herzen der Menschen“, zeigte sich der Kardinal überzeugt. „Dass die kirchlichen Institutionen in ehemals ganz christlichen Ländern zerfallen (leere Priesterseminare, sterbende Ordensgemeinschaften, zerbrechende Ehen und Familien, massenhafte Austritte aus der Kirche – mehrere Millionen Katholiken in Deutschland) erschüttert sie nicht im Innersten. Sie verfolgen ihre Agenda, die auf die Zerstörung der christlichen Anthropologie hinausläuft, stur weiter bis der letzte das Licht ausmacht und die Kirchenkasse leer ist.“

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