Redaktion - Dienstag, 3. Dezember 2024, 7:00 Uhr.
In einem neuen gemeinsamen Hirtenwort verurteilen die katholischen Bischöfe von Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina die Gender-Ideologie. Für „uns Christen“ sei „eine Gender-Ideologie inakzeptabel, die versucht, den größten Unterschied zwischen Lebewesen, den biologischen, zu leugnen“, heißt es in dem Dokument.
Auch andere „reduktionistische Vorstellungen von der menschlichen Sexualität“, welche die „Ehe als eine Lebens- und Liebesgemeinschaft zwischen Mann und Frau in Frage stellen“, seien „nicht akzeptabel“.
Die Bischöfe fuhren fort: „Auch hier bekräftigen wir die Notwendigkeit, für den Respekt und die Wertschätzung der Ehe als Verbindung von Mann und Frau und der Einheit der Familie als Quelle der Gnade einzutreten. Darauf basiert die gesamte menschliche Zivilisation […], neue Generationen zu gebären und großzuziehen, für das Leben der Kirche und des Volkes“.
Daher seien die heute „weit verbreiteten Versuche, einige ‚neue Rechte‘ einzuführen […], nicht akzeptabel“. Es handle sich bei der Gender-Ideologie um eine „ideologische Kolonisierung“, die der Mehrheit „eine gewisse anthropologische Selbstbestimmung des Menschen aufzwingen will“.
Scharfe Kritik übt das neue Bischofsdokument auch an der Praxis von Abtreibung und Euthanasie: „Deshalb sind wir als Christen aufgerufen, uns öffentlich gegen alles zu stellen, was der Würde des Menschen widerspricht. Dabei handelt es sich in erster Linie um Handlungen, die gegen das Leben selbst verstoßen und die Integrität menschlicher Personen verletzen.“
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Als Beispiel werden „die Tötung durch Abtreibung oder Euthanasie“ und „solche Handlungen“ genannt, „die den wahren Sinn der Liebe verletzen oder der Würde des Menschen zuwiderlaufen“, darunter „der Versuch einer Substitution (‚Leihmutterschaft‘) hinsichtlich der Mutterschaft“.
Was sagt die Kirche zur Gender-Ideologie?
Dem katholischen Verständnis zufolge ist die Unterscheidung von Mann und Frau nicht nur ein gesellschaftliches Konstrukt, sondern eine schöpfungsbedingte Realität. Thomas von Aquin beispielsweise sieht das Geschlecht als Teil der gottgewollten und in der Schöpfung verankerten natürlichen Ordnung.
Das Verständnis von Wahrheit ist keine rein subjektive Kategorie, sondern steht in einem objektiven Bezug zur Wirklichkeit. Daher wird die Identität des Menschen nicht allein durch sein eigenes Empfinden bestimmt, sondern muss mit der objektiven Wahrheit in Einklang stehen.
Die Gender-Ideologie wird auch in der Erklärung Dignitas Infinita des Dikasteriums für die Glaubenslehre aus dem Jahr 2024 eindeutig abgelehnt. Zugleich wird betont, dass die Würde der menschlichen Person die Achtung der jeweiligen „sexuellen Orientierung“ einschließt.