Bischof Wiesemann: „Es gibt eine Pflicht zum Leben hin“ – trotz „Selbstbestimmung“

Bischof Karl-Heinz Wiesemann
screenshot / YouTube / Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken

Bischof Karl-Heinz Wiesemann von Speyer hat am Sonntag zum Thema Lebensschutz gepredigt und dabei unterstrichen: „Es gibt eine Pflicht zum Leben hin, bei allem Respekt vor der Selbstbestimmung von Menschen.“ Anlass für die Predigt war das 25-jährige Jubiläum der Bischöflichen Stiftung für Mutter und Kind.

Angesichts der Debatte um eine mögliche Erleichterung des Zugangs zu Abtreibungen noch vor den geplanten vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar 2025 sagte der Bischof, die Absicht, dass „nicht mehr zum Leben hin beraten werden darf, wirft auf die Absicht, es außerhalb des Strafrechtes regeln zu wollen, ein bestimmtes Licht“. Man müsse mit großer Sorgfalt eine mögliche Änderung der gesetzlichen Lage erwägen.

„In jedem Fall hat der Staat das Leben zu schützen, das ist seine Aufgabe“, betotne Wiesemann. „Als Kirche versuchen wir alles zu helfen, was wir können, dass jemand auch mit Freude ,Ja‘ sagen kann und guter Hoffnung ist. Denn – es gibt so etwas wie eine Pflicht zur Zuversicht.“

Derzeit ist Abtreibung ein Straftatbestand, der jedoch unter zahlreichen Umständen nicht greift, sodass jährlich trotzdem mehr als 100.000 Kinder in Deutschland im Mutterleib getötet werden.

„Das Geheimnis des werdenden Lebens begleitet uns durch die Vorweihnachtszeit, insbesondere schauen wir auf Maria, deren Weg der Schwangerschaft wir in dieser Zeit mitgehen“, so Wiesemann.

„Das Leben ist am Anfang immer etwas Symbiotisches“, erklärte der Bischof. Ohne das „Ja“ Mariens wäre es nicht zur Menschwerdung Gottes gekommen. „Maria war umgekehrt von der Ehrfurcht vor Gott und dem Leben zutiefst geprägt und von der inneren Bereitschaft, auf Gott zu hören.“

Ein jeder Mensch dürfe „mit einer großen Dankbarkeit, dass die eigene Mutter ,Ja‘ gesagt hat, durchs Leben gehen. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich.“ Die Einmaligkeit eines jeden Lebens erinnere daran, „dass wir Kinder Gottes sind. Unsere Würde als Mensch kommt von dorther.“

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