Lukaschenko-Regime in Weißrussland verurteilt Priester zu elf Jahren Gefängnis

Priesterkragen (Symbolbild)
Peakpx (CC0 1.0)

Ein Priester ist in Weißrussland (Belarus) vor wenigen Tagen wegen Hochverrats zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zuvor hatte er Kritik am Regime von Alexander Lukaschenko geübt, der das Land seit 1994 regiert und als Diktator gilt.

Es handelt sich um den ersten Fall politisch motivierter Vorwürfe gegen einen katholischen Geistlichen in Weißrussland, seit das Land im Jahr 1991 seine Unabhängigkeit erlangte, berichtete die Nachrichtenagentur AP.

„Die Verurteilung des Priesters Henrykh Akalatovich erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem die weißrussischen Behörden im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am 26. Januar, die dem autoritären Präsidenten Alexander Lukaschenko mit ziemlicher Sicherheit eine siebte Amtszeit bescheren werden, verstärkt gegen Andersdenkende vorgehen“, hieß es weiter.

Das Portal InfoVaticana berichtete: „Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Viasna wurde Akalatovich in die Liste der 1.265 politischen Gefangenen des Landes aufgenommen. Die Organisation vermutet, dass die Verurteilung darauf abzielt, die übrigen Priester einzuschüchtern, die zu den wenigen regimekritischen Stimmen gehören.“

„Akalatovich, der für seine kritischen Predigten in seiner Gemeinde in Valozhyn im Westen des Landes bekannt ist, war im November 2023 verhaftet worden“, so InfoVaticana. „Vor seiner Verhaftung wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und er musste sich einer Operation unterziehen, was die Sorge um seine Gesundheit im Gefängnis noch verstärkt hat. Seit seiner Verhaftung wird er in Isolationshaft gehalten, und die Gefängnisbehörden haben sich geweigert, ihm Kleidung und Lebensmittel auszuhändigen, die ihm von seinen Angehörigen geschickt worden waren.“

Mit Blick auf den Krieg, den Russland im Februar 2022 gegen die Ukraine lancierte, spielt Weißrussland künftig wohl noch eine wichtigere Rolle. Wie das ZDF im Dezember berichtete, sehen neue Vereinbarungen vor, „dass Russland und Belarus zum Schutz des Unionsstaates die Ressourcen des jeweils anderen Landes in vollem Umfang nutzen können: In der Praxis bedeutet dies, dass Moskau das Territorium und die Infrastruktur von Belarus in noch größerem Umfang als bisher nutzen kann.“

„In der Zwischenzeit verstärken die neuen Abkommen die Unterordnung von Belarus unter die militärischen und politischen Ziele Russlands“, so das ZDF. „Die Eigenständigkeit von Belarus schwindet weiter.“

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