Redaktion - Mittwoch, 15. Januar 2025, 7:00 Uhr.
Die Verfolgung von Christen hat weltweit einen neuen Höchststand erreicht, wie aus dem am Mittwochmorgen veröffentlichten Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors hervorgeht. Die drei Länder mit der stärksten Christenverfolgung sind Nordkorea, Somalia und Jemen.
Open Doors setzt sich seit 70 Jahren für verfolgte Christen in mittlerweile über 70 Ländern ein.
„Ich bin dankbar, dass Millionen verfolgter Christen ihren Glauben nicht aufgeben oder verleugnen, auch wenn bereits viele Christen in westliche Länder geflohen sind“, sagte Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, zu dem neuen Weltverfolgungsindex.
Der Weltverfolgungsindex listet jene 50 Länder auf, in denen Christen weltweit am stärksten aufgrund ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert werden. Die Statistik umfasst den Berichtszeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024.
Nach neuesten Angaben wurden weltweit 4.476 Christen im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens getötet. Die Zahl der Übergriffe auf Häuser von Christen stieg erneut deutlich von 21.431 auf 28.368. Weltweit sind 380 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens zumindest starker Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt – das sind 15 Millionen mehr als im Vorjahr.
Auf den ersten drei Plätzen liegen Nordkorea, Somalia und Jemen. Hier werden Christen am stärksten verfolgt. In Nordkorea zum Beispiel gelten Christen als Staatsfeinde und müssen oft missbräuchliche Gewalt in jeglicher Form erdulden. Fluchtversuche nach China enden mit der Deportation zurück nach Nordkorea durch chinesische Grenzbeamte.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
„Wir beobachten eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den chinesischen und den nordkoreanischen Behörden“, kommentierte Jens Fischer, der Pressesprecher von Open Doors, den neuesten Weltverfolgungsindex gegenüber CNA Deutsch.
Auch in den subsaharischen Ländern Afrikas hat die Gewalt drastisch zugenommen. So wurden allein in dieser Region 16 Millionen Christen durch Gewalt und Konflikte vertrieben.
„In mehreren Ländern Subsahara-Afrikas führen islamistische Gruppen einen Dschihad. […] Christen sind aus ihrer Sicht ‚Ungläubige‘, deren Leben nichts wert ist“, erklärte Fischer.
Neu auf dem Weltverfolgungsindex sind die Länder Kirgisistan und Tschad. In Kirgisistan seien „restriktive Gesetze zur Regulierung der Religionsausübung“ eingeführt worden, die Christen vor große Herausforderungen stellen, so Open Doors. Zudem sorge die von der „islamischen Kultur geprägte Bevölkerung“ dafür, dass eine Abkehr vom Islam besonders im ländlichen Umfeld „häufig zu schmerzhaften Repressalien“ führe.
Im Tschad hätten bewaffnete islamistische Gruppen wie Boko Haram ihre Aktivitäten verstärkt. Während des Berichtszeitraums wurden im Tschad 11 Christen aus religiösen Gründen getötet, 167 Privathäuser von Christen bei Angriffen beschädigt oder zerstört und mehr als 1.000 Christen vertrieben.