Bischof Genn startet Kampagne „für den Fortbestand unserer Demokratie“

Bischof Felix Genn
Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer

Bischof Felix Genn von Münster hat am Mittwoch eine Kampagne „für den Fortbestand unserer Demokratie“ gestartet, wie er es selbst ausdrückte. Die vom Bistum Münster, dem dortigen Diözesancaritasverband und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Diözese getragene Aktion soll bis zu den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen im September aktiv sein.

Man müsse „auf der Hut sein“, forderte Genn, denn es sei „nicht selbstverständlich, in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben“, warnte der Bischof. Die Demokratie sei die beste aller Staatsformen, zeigte sich der Bischof überzeugt. Gleichzeitig sei sie „eine Lebensauffassung“.

„Wir müssen wieder lernen, dass wir eine wehrhafte Demokratie benötigen mit Demokratinnen und Demokraten, die den Feinden unserer Demokratie sagen: Unser Land bekommt ihr nicht!“, so Genn. „Wir brauchen – wie wir es insbesondere bei der Friedensbewegung in den 1980er Jahren hatten – eine Demokratiebewegung in unserem Land.“

Feinde der Demokratie propagierten einen völkischen Nationalismus, der Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Hautfarbe oder geschlechtlichen Orientierung ausgrenze, gab der Bischof seine Position zu Protokoll, um dann hinzuzufügen: „Das ist mit uns nicht zu machen!“

„Als Christinnen und Christen stehen wir auf, wenn Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und ein Autoritarismus propagiert werden, die unsere freiheitlich demokratische Grundordnung gefährden“, erklärte Genn. „Die Würde des Menschen ist und bleibt unantastbar – das kann nur in einer Demokratie garantiert werden.“

In der Bundesrepublik Deutschland, einem 1949 gegründeten demokratischen Staat, werden jährlich mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet, obwohl es im Grundgesetz heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Und: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“

Ähnlich ist die Lage in anderen westlichen Ländern. Die Demokratie in den Vereinigten Staaten geht zurück auf das Jahr 1789, als die Verfassung in Kraft trat und der erste Präsident gewählt wurde. Im Jahr 2023 wurden dort mehr als eine Million Kinder im Mutterleib getötet. In den 1980er Jahren lag die Zahl bei jährlich über 1,5 Millionen.

Genn verwies zudem auf „sehr dunkle Seiten“ in der Kirchengeschichte. So brauche es auch in der Kirche mehr Mitbestimmung und Beteiligung.

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