Vatikanstadt - Donnerstag, 20. März 2025, 14:15 Uhr.
Am Mittwoch hat Papst Franziskus seine Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen aus der römischen Gemelli-Klinik veröffentlicht, in der er sich seit bereits rund fünf Wochen befindet. Der Gebetstag selbst ist für den 11. Mai 2025 angesetzt. In seiner Botschaft ermutigte der Pontifex dazu, „Pilger der Hoffnung zu sein, indem ihr euer Leben selbstlos hingebt“.
Die Berufung sei „ein kostbares Geschenk, das Gott in die Herzen sät, ein Ruf, aus sich selbst herauszugehen, um einen Weg der Liebe und des Dienens einzuschlagen“, erläuterte der Papst. „Und jede Berufung in der Kirche – sei es als Laie oder zum geweihten Amt oder zum gottgeweihten Leben – ist ein Zeichen der Hoffnung, die Gott für die Welt und für jedes seiner Kinder hegt.“
Direkt an die Jugend gewandt sagte Franziskus: „Es ist notwendig, sich bewusst zu werden, dass das Geschenk des Lebens eine großherzige und treue Antwort verlangt. Seht euch die jungen Heiligen und Seligen an, die mit Freude auf den Ruf des Herrn geantwortet haben: die heilige Rosa von Lima, der heilige Dominikus Savio, die heilige Theresia vom Kinde Jesu, der heilige Gabriel von der Schmerzhaften Muttergottes, die seligen – bald heiligen – Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati und viele andere.“
„Jeder von ihnen hat seine Berufung als Weg zum vollkommenen Glück in der Beziehung zu Jesus, dem Lebendigen, empfunden“, stellte der Papst klar. „Wenn wir sein Wort hören, brennt uns das Herz in der Brust und wir verspüren den Wunsch, unser Leben Gott zu weihen! Und dann wollen wir herausfinden, auf welche Weise, in welcher Lebensform wir die Liebe erwidern können, die er uns zuvor geschenkt hat.“
„Liebe Jugendliche, die Hoffnung auf Gott enttäuscht nicht, denn er leitet jeden Schritt derer, die sich ihm anvertrauen“, so Franziskus. „Die Welt braucht junge Menschen, die Pilger der Hoffnung sind, die mutig ihr Leben Christus weihen und voller Freude darüber sind, seine missionarischen Jünger zu sein.“
Zur Prüfung einer möglichen Berufung empfahl Papst Franziskus, „innezuhalten, in euch hineinzuhören und Gott zu fragen, was er sich für euch erträumt. Die Stille des Gebets ist unerlässlich, um den Ruf Gottes in der eigenen Geschichte ‚lesen‘ und eine freie und bewusste Antwort geben zu können.“
„Die Kirche braucht Hirten, Ordensleute, Missionare, Ehepaare, die es verstehen, mit Vertrauen und Hoffnung ‚Ja‘ zum Herrn zu sagen“, betonte der Pontifex. „Die Berufung ist niemals ein Schatz, der im Herzen eingeschlossen bleibt, sondern sie wächst und festigt sich in der Gemeinschaft derer, die glauben, lieben und hoffen. Und weil niemand allein auf den Ruf Gottes antworten kann, brauchen wir alle das Gebet und die Unterstützung unserer Brüder und Schwestern.“
Der Papst rief die Gläubigen auf, „nicht müde“ zu werden, „den Herrn um neue Arbeiter für seine Ernte zu bitten, in der Gewissheit, dass er immerfort mit Liebe ruft“.