Bischof Krämer sieht Beichte als „Element einer ganzheitlichen spirituellen Lebenskultur“

Klaus Krämer
screenshot / YouTube / Dioezese_RS

Bischof Klaus Krämer von Rottenburg-Stuttgart hat erklärt, es gehe mit Blick auf die Beichte darum, sie „nicht nur auf einzelne Handlungen und Verfehlungen zu beziehen, sondern als wertvolles Element einer ganzheitlichen spirituellen Lebenskultur neu zu erschließen“.

Gegenüber der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe) sagte Krämer: „Die Möglichkeit, in einem Raum absoluter Verschwiegenheit vor Gott über das eigene Leben zu sprechen und über alles, was mich beschäftigt und belastet, ist offenkundig eine Erfahrung, die im Kontrast steht zum Alltag in einer medialen Welt, in der es so gut wie keine Privatsphäre und Vertraulichkeit mehr gibt.“

„Das Bußsakrament öffnet einen Raum, in dem der Einzelne ganz zu sich selbst finden und den Kontakt zu Gott wieder neu aufnehmen kann“, erläuterte der Bischof, der erst seit einigen Monaten im Amt ist. „Von daher ist es ein wichtiger Ort, wo Menschen wieder neue Kraft und Zuversicht für ihr Leben schöpfen können.“

Umkehr sei „die Chance, unserem Leben die richtige Richtung zu geben, notwendige Kurskorrekturen vorzunehmen, aber auch zu den negativen und belastenden Folgen, die wir durch unser Handeln verursacht haben, zu stehen und ganz konkrete Schritte zu tun, um das begangene Unrecht vor Gott und den Menschen wieder gut zu machen.“

Das von Papst Franziskus einberufene Heilige Jahr 2025 ist Krämer zufolge „ein gutes Beispiel dafür ist, wie das Grundanliegen der kirchlichen Bußpraxis wieder neu für die Gegenwart erschlossen werden kann. Auf diesem Weg müssen wir weiter gehen.“

Angesprochen auf das Thema Neuevangelisierung sagte Krämer, man sei in seiner Diözese derzeit mit „den Aktiven in der kirchlichen Jugendarbeit“ dabei, „in einer umfassenden Suchbewegung neue Formate zu entwickeln, mit denen wir besonders das Interesse von jungen Menschen für den Glauben neu wecken können“.

„Dabei spielt die Präsenz in den sozialen Medien eine zentrale Rolle“, betonte er. „Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hat erneut belegt, dass positive Erfahrungen bei der Vorbereitung auf die Sakramente wie Taufe, Erstkommunion, Firmung und Eheschließung für die Grundhaltung zu Kirche und Glauben von großer Bedeutung sind. Von daher wird es wichtig sein, hier nochmals neue Wege zu erproben und Kräfte zu konzentrieren.“

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