Redaktion - Freitag, 25. Juli 2025, 7:00 Uhr.
Erzbischof Udo Bentz hat betont, der israelische Kampf gegen die Terrororganisation Hamas aus Palästina „darf nicht auf dem Rücken der palästinensischen Zivilbevölkerung ausgetragen werden“. Bentz ist Erzbischof von Paderborn und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
In einer von der DBK veröffentlichten Stellungnahme verwies Bentz auf die jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen: „Im Zuge der anhaltenden Militäroffensive und der Weigerung der israelischen Regierung, für die Versorgung der palästinensischen Bevölkerung angemessen Sorge zu tragen, erleiden die Bewohner von Gaza ein humanitäres Desaster. Ohne sichere Zufluchtsorte ist das Überleben für unzählige Menschen zur ständigen Herausforderung geworden.“
„Was das bedeutet, zeigen die täglichen Bilder“, sagte der Erzbischof, nämlich „ausgemergelte Kinder, verzweifelte Mütter und Väter, zerstörte Wohnhäuser, eine Zivilbevölkerung im Zustand völliger Verwahrlosung und Hoffnungslosigkeit. Die Zerstörung durch den Krieg und die Blockade humanitärer Hilfe haben laut Caritas international dazu geführt, dass derzeit 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen akut hungern. Krankheiten breiten sich aufgrund fehlenden sauberen Wassers und eines kollabierten Gesundheitssystems aus.“
Bentz verwies auf den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM, der erst vor wenigen Tagen nach Gaza gereist war, nachdem die israelischen Streitkräfte die einzige katholische Kirche dort getroffen hatten, was drei Todesopfer zur Folge hatte. Nach Angaben der Streitkräfte handelte es sich dabei um ein „Versehen“.
Pizzaballa habe gesagt, so Bentz, „dass das militärische Vorgehen Israels angesichts der unerträglichen Lage ‚nicht mehr zu rechtfertigen‘ sei“. Laut Bentz „widerspricht“ dieses Vorgehen „grundlegenden Prinzipien des humanitären Völkerrechts“.
Bentz forderte im Namen der deutschen Bischöfe „einen sofortigen Waffenstillstand und den umfassenden und ungehinderten Zugang internationaler Hilfsorganisationen zu den betroffenen Gebieten. Nur so kann die dringend benötigte Hilfe die notleidenden Menschen erreichen.“
Auch Papst Leo XIV. hat sich in den letzten Tagen mit deutlichen Worten zum Krieg im Heiligen Land geäußert. So forderte er am Sonntag „die sofortige Beendigung der Barbarei des Krieges“ dort. „Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, die Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung zu beachten sowie das Verbot von kollektiver Bestrafung, von unterschiedsloser Anwendung militärischer Mittel und von Zwangsvertreibung der Bevölkerung zu respektieren.“




