Redaktion - Dienstag, 11. November 2025, 11:00 Uhr.
Nach einer Serie von Bombenanschlägen auf katholische Kirchen und Schulen herrscht in Bangladesch große Verunsicherung unter Christen, wie The Catholic Herald berichtet.
Zwischen dem 8. Oktober und dem 7. November wurden in Dhaka Rohrbomben auf die Holy-Rosary-Kirche, die St.-Mary’s-Kathedrale und die St.-Joseph’s-Schule geworfen. Zwar wurde niemand verletzt, doch der Schock sitzt tief.
Die Polizei bestätigte einen terroristischen Hintergrund und erklärte, die Angriffe seien eindeutig darauf ausgerichtet gewesen, Angst und Schrecken zu verbreiten.
Der erste Anschlag ereignete sich am 8. Oktober auf die Holy-Rosary-Kirche, eine der ältesten Kirchen des Landes. Das Gotteshaus wurde 1677 von portugiesischen Augustinern errichtet und gilt mit rund 17.000 Gemeindemitgliedern als eines der bedeutendsten katholischen Zentren Bangladeschs.
Unbekannte Täter auf Motorrädern warfen gegen 22 Uhr zwei Sprengkörper in schneller Folge auf das Haupttor der Kirche. Ein Verdächtiger wurde noch am Tatort festgenommen; er soll mutmaßliche Verbindungen zur Awami-Liga-Partei haben. Diese zählt zu den beiden großen politischen Kräften des Landes und wird immer wieder beschuldigt, islamistischen Gruppen zu nahe zu stehen.
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Knapp einen Monat später, am 7. November, folgten Anschläge auf zwei weitere katholische Einrichtungen. An der St.-Mary’s-Kathedrale – dem geistlichen Zentrum des katholischen Lebens in Bangladesch – warfen Angreifer von ihren Motorrädern aus eine Rohrbombe, die außerhalb der Kirche detonierte. Eine zweite Bombe explodierte nicht und wurde später von der Polizei entschärft.
Wenige Kilometer weiter schlug eine weitere Bombe an der St.-Joseph’s-Schule und dem zugehörigen College ein. Der Schulleiter, Brother Chandan Benedict Gomes von den Holy-Cross-Brüdern berichtete, der Angriff habe zwar „Besorgnis“ ausgelöst, doch „der Unterricht fand wie gewohnt statt“.
Trotz der Explosionen wurde bei den drei Angriffen niemand verletzt. Die Gläubigen reagierten mit bemerkenswerter Solidarität: Am Samstag nach dem Anschlag auf die Kathedrale erschienen rund 500 Personen zum Frühgottesdienst um 6:30 Uhr – ein bewusstes Zeichen gegen die Einschüchterung.
Die Vorfälle haben die Sorgen der christlichen Minderheit im Land weiter verstärkt. In dem mehrheitlich muslimischen Bangladesch mit etwa 170 Millionen Einwohnern leben rund 500.000 Christen – weniger als ein Prozent der Bevölkerung.





