Redaktion - Mittwoch, 10. Dezember 2025, 16:00 Uhr.
Laut Thomas Söding, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), wäre es „eine böse Überraschung“, wenn die nötige Zweidrittelmehrheit für die Synodalkonferenz bei der Abstimmung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) im Frühjahr nicht zustande käme.
In einem Communio-Beitrag zog Söding vor wenigen Tagen die erste Bilanz der langen Wegstrecke, die hinter dem Projekt liegt – und beschrieb zugleich, warum die kommenden Monate entscheidend werden. Am Vormittag des 22. November hätten in Fulda „alle anwesenden Mitglieder“ des Synodalen Ausschusses der Satzung des neuen Gremiums zugestimmt; es habe „kein Nein, keine Enthaltung“ gegeben.
Eine Woche später habe das ZdK in Berlin „volle Zustimmung – eine einzige Enthaltung“ erreicht. Diese Einstimmigkeit markiere für ihn einen Meilenstein, dem jedoch ein weiter Weg vorausgegangen sei und weitere Schritte erfordere.
Schon die Zusammensetzung in Fulda verdeutlicht die Spannungslage: Kardinal Woelki und die Bischöfe Voderholzer und Oster fehlten, da sie angekündigt hatten, nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen zu wollen. Der Diözesanadministrator von Eichstätt, Alfred Rottler, schloss sich „aus Respekt vor dem Dissens“ seines Vorgängers, Bischof Gregor Maria Hanke, an. Dennoch waren die betroffenen Diözesen durch Gäste aus den Räten vertreten, die ein Rede-, jedoch kein Stimmrecht hatten.
Im Blick auf die Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe vom 23. bis 26. Februar 2026 betonte Söding, dass dort alle Weihbischöfe beteiligt sein werden und für freie Plätze der Synodalkonferenz kandidieren können. Bei einer Zustimmung sei es „für die abweichenden Bischöfe an der Zeit“, ihren Widerstand aufzugeben und sich „konstruktiv in die synodale Arbeit einzubringen“.
Zugleich erinnerte er an die römischen Vorbehalte zu Beginn des Synodalen Weges, wo die Sorge im Raum stand, ein Synodaler Rat könne die bischöfliche Autorität beschädigen. Verantwortliche hätten jedoch stets klargestellt: „Performative Synodalität […] schwächt das Bischofsamt nicht, sondern stärkt es.“
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Söding beschrieb, wie der Synodale Ausschuss in zwei Jahren „ziemlich geräuschlos und fleißig“ gearbeitet habe und zu zentralen Klärungen gelangt sei. Synodalität sei ein Prozess, der von Beratungen über Beschlüsse zur Umsetzung und Rechenschaft führe.
„Niemals gibt es einen imperativen Automatismus“, betonte er – entscheidend sei die Unterscheidung der Geister und die Suche nach Konsens. Die Aufgabe der Bischöfe sei es, diesen Prozess zu ermöglichen, die übrigen Gläubigen müssten sich qualifiziert einbringen.
Diese Klärungen hätten auch das Verhältnis zur Kurie verbessert. Söding verwies auf regelmäßige Gespräche deutscher Bischöfe mit Rom sowie auf ein „bemerkenswert konstruktives Gespräch“ mit Kardinal Prevost – dem heutigen Papst Leo XIV. – im Februar diesen Jahres. Nach dessen Wahl zum Papst bestehe „die begründete Aussicht auf eine römische ‚recognitio‘“.
Die Umbenennung des geplanten Gremiums von „Synodaler Rat“ zu „Synodalkonferenz“ erklärte Söding mit römischen Vorbehalten. Der neue Begriff markiere einen doppelten Schritt: „vom Beraten zum Beschließen“ und von der Struktur DBK/ZdK zu einer Öffnung für weitere Mitglieder. Das Mandat sei zugleich politisch, pastoral und finanziell.
Im Bereich der Finanzen hob er die besondere Rolle des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) hervor, dessen Einstimmigkeitsprinzip Reformen erschwere. Dass eine Reform „dringend“ sei, hätten die Bischöfe in Fulda erkannt und einen entsprechenden Entschließungsantrag „einstimmig angenommen“. Strategische Schwerpunktsetzungen werde künftig die Synodalkonferenz formulieren; daran müsse sich der VDD orientieren.
Mehr Partizipation, Transparenz, Rechenschaft und Prävention würden nicht sofort, aber „auf die Dauer“ Verbesserungen bringen. Die Fähigkeit, glaubwürdig die Stimme des Glaubens zu erheben, sei „nicht auf die Weihe beschränkt“.





