Redaktion - Montag, 15. Dezember 2025, 14:15 Uhr.
Die deutschen Bischöfe haben „Impulse“ für die Zukunft des deutschen Sozialstaats formuliert. Das entsprechende Papier der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) wurde in der vergangenen Woche vorgestellt.
Bischof Heiner Wilmer SCJ von Hildesheim schrieb in seinem Vorwort zur Publikation, die Sozialversicherungssysteme müssten „für die Zukunft fit gemacht werden. Es braucht Reformen, wenn wir weiterhin wollen, dass die Solidarität aller dort einspringen kann, wo sie wirklich nötig ist. Vor allem der demografische Wandel stellt das erwerbs- und umlagebasierte Finanzierungsmodell vor eine Bewährungsprobe. Denn weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Menschen aufkommen. Soll das Versprechen zwischen den Generationen bestehen bleiben, ist es unvermeidlich, dass jede und jeder bereit ist, seinen Teil beizutragen.“
„Die Impulse betreffen alle Sozialversicherungssysteme, auch wenn einzelne Beispiele aus der Rentenversicherung stammen“, so Wilmer über das DBK-Papier. „Der Appell, die notwendigen Reformen zügig anzugehen, richtet sich vor allem an die politisch Verantwortlichen. Dafür brauchen sie Kompromissbereitschaft und den Mut, Maßnahmen nach Dringlichkeit, Wirksamkeit und ihrem Ressourcenbedarf zu priorisieren.“
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Bei der Vorstellung des Papiers in Berlin sagte Wilmer, der Vorsitzende der DBK-Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen, es gehe den Bischöfen „um einen verlässlichen Sozialstaat, der den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sichert – auch in Zukunft“.
In der öffentlichen Debatte seien in letzter Zeit „utopische Forderungen“ gestellt worden, „die nicht erfüllt werden können, und mitunter Ängste geschürt. Wir Bischöfe beobachten diese aufgeheizte und gereizte Diskussion mit Sorge. Unsere Botschaft: Auch im politischen Diskurs muss der Hoffnung Raum gegeben werden. Angst ist ein schlechter Ratgeber.“
„Gerade wenn unbequeme Reformen erforderlich sind, ist es wichtig, dass die politisch Verantwortlichen überzeugend argumentieren und transparent entscheiden“, mahnte der Bischof. „Ausgewogen und sachlich muss auch die öffentliche Debatte dazu verlaufen. Nur so bleibt das Vertrauen in die demokratischen Institutionen gewahrt. Nur so bleibt der gesellschaftliche Zusammenhalt bestehen. Wir wenden uns deshalb gegen jede Form der Spaltung in unserem Land.“




