Trappistenabtei Snowmass in den USA für 120 Millionen Dollar verkauft

Trappistenkloster von Snowmass in Colorado
screenshot / YouTube / Performance Today

Die Trappistenabtei Snowmass im US-Bundesstaat Colorado ist für 120 Millionen Dollar verkauft worden – offenbar privat an Alex Karp, einen Milliardär, der Geschäftsführer des Technologieunternehmens Palantir ist.

Am 23. Dezember 1950 bezogen 80 Mönche die Trappistenabtei St. Joseph in Spencer, Massachusetts. In den ersten Jahren wuchs die Gemeinschaft rasant. 1953 zählte sie 156 Mönche, ihre Zahl wuchs bis 1957 auf 186. Um die zahlreichen Mönche unterzubringen und ihnen ein Leben zu ermöglichen, das sie suchten, war eine Klostergründung unumgänglich.

In Colorado wurde ein Grundstück mit einer Ranch in Snowmass bei Aspen erworben. Die Brüder, die während des Kloster- und Kirchenbaus in Spencer eine Lehre im Baugewerbe absolviert hatten, wurden zum neuen Standort entsandt. Binnen weniger Monate waren bis zum 21. November 1958 zwei Flügel des Klosters fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt trafen 35 Mönche aus Spencer in Snowmass ein.

Die Mönche führten das klösterliche Leben der Trappisten in Gebet und Arbeit. Sie bewirtschafteten ihre 1200 Hektar Land und gewöhnten sich an die Höhe von fast 2400 Metern. Um ihre Rancharbeit, die zum Broterwerb nicht ausreichte, zu ergänzen, wagte sich die erste Mönchsgeneration an die Süßwarenindustrie. Dieses Vorhaben war jedoch aufgrund der unerwarteten Folgen der Höhe nur von kurzer Dauer: Die Bonbons des Klosters zerbrachen, als sie in tieferen Lagen in den Geschäften zum Verkauf angeboten wurden. Auch die anschließende Rinderzucht erwies sich als zu mühselig für die Mönche, sodass sie ihr gesamtes Vieh verkauften und dafür zehntausend Hühner anschafften. Ab 1967 verkaufte das Kloster 18 Jahre lang die Eier aus der Hühnerfarm an Restaurants in der Umgebung.

1970 wurde das Kloster St. Benedikt zur Abtei erhoben. Doch schon veränderten die Umbrüche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil viele Ordensgemeinschaften, auch jene der Trappisten von Snowmass. Es begann eine Ära des Wandels und der Unsicherheit. Dies wurde vor allem durch einen erheblichen Austritt von Mitgliedern aus ihrem Kloster sichtbar. Bereits 1978 gehörten nur noch sieben Mönche der Gemeinschaft an.

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Mehr und mehr standen die modernen Zisterzienser (Trappisten heißen offiziell „Zisterzienser der strengeren Observanz“) einer ungewissen Zukunft gegenüber. Vor zwei Jahren entschieden sie sich, das Kloster aufzugeben und zu veräußern. Die Gebäude mit dem 1500 Hektar großen Anwesen wurden für 150 Millionen Dollar zum Verkauf angeboten.

Kurz vor Weihnachten 2025 wurde der Verkauf des Klosters und des Grundstücks im Wert von 120 Millionen US-Dollar öffentlich bekannt. Als Käufer hat das Wall Street Journal Alex Karp genannt. Karp ist Mitgründer und Geschäftsführer von Palantir, einem 2003 gegründeten Datenanalyseunternehmen, das mit dem US-Militär und Geheimdiensten zusammenarbeitet. Laut Bloomberg Billionaires Index wird Karps Vermögen auf rund 18 Milliarden US-Dollar geschätzt. Er spricht fließend Deutsch und lebt offenbar mit zwei Frauen in einer Beziehung – „geografisch monogam“, wie es heißt.

Die Trappisten verschwinden nach fast 70 Jahren wieder aus Snowmass und von der Hochebene bei Aspen in Colorado. Der Ruf der letzten Mönche des Klosters nach Gnade und Umkehr bleibt bestehen: Sie blicken mit Vertrauen auf Gottes Vorsehung und dem Wunsch, seinen Willen anzunehmen, allezeit.

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