Kardinal O'Malley zum Vorsitzenden der Päpstlichen Stiftung gewählt

Papst Franziskus und Kardinal Sean O'Malley im Vatikan am 19. April 2018
Vatican Media

Kardinal Sean O'Malley von Boston ist auf einer Sitzung in Washington, D.C., am 30. Oktober zum Vorsitzenden des Kuratoriums der Papal Foundation - einer Papstlichen Stiftung mit Sitz in den USA - gewählt worden. 

Die Stiftung war zuletzt in Schlagzeilen über einen Millionenzuschuss für ein Krankenhaus in Rom geraten und hat im März angekündigt, dass sie ihr Vorgehen und Verfahrenswege überarbeitet.

Auslöser war ein umstrittener Zuschuss von 25 Millionen Dollar von der Stiftung an ein Krankenhaus in Rom: Papst Franziskus hatte im Jahr 2017 den damaligen Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums, Kardinal Donald Wuerl, darum gebeten.

O'Malley löst nun den auch wegen der Kirchenkrise in Kritik geratenen Wuerl ab, der diese Position acht Jahre lang innehatte.

Der Erzbischof von Boston ist seit 12 Jahren Mitglied des Stiftungsrates. Kardinal O'Malley ist auch Präsident des Päpstlichen Rates zum Schutz von Minderjährigen und Mitglied des Kardinalsrates "K9" von Papst Franziskus.

Die in Philadelphia ansässige Papal Foundation vergibt Zuschüsse zur Unterstützung von Projekten und Anträgen, die vom Heiligen Stuhl empfohlen werden. Seit 1990 hat die Stiftung über 100 Millionen Dollar an Zuschüssen im Dienst an der katholischen Kirche bereitgestellt.

In einer Erklärung zu seiner Wahl lobte O'Malley die Arbeit der Stiftung, durch deren Zuschüsse, sagte er, "Familien und Einzelpersonen in unterversorgten Gebieten auf der ganzen Welt tiefgreifende Verbesserungen in ihrem Leben erfahren durften".

"Kirchen, Bildungs- und Gesundheitsprogramme, Evangelisierungs- und Berufungsbemühungen wurden alle durch die außerordentliche Großzügigkeit der Frauen und Männer ermöglicht, die eng mit dem Heiligen Stuhl zusammenarbeiten, um Mittel für unsere Brüder und Schwestern in Not bereitzustellen", sagte er.

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Der Kuratorium der Stiftung stimmte am 30. Oktober für 13 Millionen Dollar an neuen Stipendien und Zuschüssen, um 127 Projekte weltweit zu unterstützen.

Die Päpstliche Stiftung wird von einem dreistufigen Kuratorium geleitet. Amerikanische Kardinäle mit Wohnsitz in den USA dienen von Amts wegen als Mitglieder, und Bischöfe und gewählte Laien dienen als Kuratoren. Seine Mitglieder sind die Kardinäle Sean O'Malley, Blase Cupich, Daniel DiNardo, Timothy Dolan, Roger Mahony, Adam Maida, Justin Rigali, Joseph Tobin und Donald Wuerl.

Im März hatte die Papstliche Stiftung angekündigt, dass sie ihre Mission und ihren Ansatz bei der Gewährung von Zuschüssen nach der Kontroverse über einen Zuschuss von 25 Millionen Dollar von der Stiftung an ein Krankenhaus in Rom neu bewerten werde.

Im Jahr 2017 hatte Papst Franziskus den damaligen Kuratoriumsleiter Wuerl um einen Zuschuss von 25 Millionen Dollar durch die Stiftung für das kirchliche Krankenhaus Istituto Dermopatico dell'Immacolata, das sich auf die Erforschung und Behandlung von Hautkrankheiten spezialisiert hat.

Der Heilige Stuhl lehnte später die Hälfte der Summe ab, nachdem einige Vorstandsmitglieder Einspruch erhoben hatten. Die Kritiker gingen mit ihren Bedenken an die Presse. In der Berichterstattung wurde die Integrität des Krankenhauses und Verfahrensweise der Geldvergabe in Frage gestellt.

Die Stiftung reagierte auf die Kritik mit der Verpflichtung, alle notwendigen Korrekturmassnahmen zu ergreifen und den Mitgliedern den Sachverhalt der Förderung sowie ein klareres Verständnis der Mission und Governance der Stiftung zu vermitteln. Sie verpflichtete sich auch, "ihr Vertrauensverhältnis zum Heiligen Stuhl zu erneuern".

Übersetzt und redigiert von AC Wimmer.

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