Fulda - Mittwoch, 25. September 2019, 20:38 Uhr.
Die deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer Vollversammlung in Fulda am heutigen Mittwoch beschlossen, Opfern sexuellen Missbrauchs höhere Schmerzensgelder zu zahlen.
Unklar ist noch, nach welcher Formel. Zur Entscheidung stehen nun in den kommenden Monaten für die Bischöfe – nach Vorschlägen einer damit beauftragten Kommission – zwei Modelle: Entweder eine Pauschale von etwa 300.000 Euro, oder Einzelzahlungen zwischen 40.000 und 400.000 Euro.
In beiden Fällen sind die Summen deutlich höher als bisher: Wie Bischof Ackermann erklärte, wurde nach dem bisherigen Verfahren in der Regel eine Pauschale von gewöhnlich 5.000 Euro gezahlt. Seit 2011 seien rund 2.100 Anträge bearbeitet worden. Insgesamt rund neun Millionen Euro seien auf diesem Weg an Schmerzensgeld bezahlt worden.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann, Beauftragter der Bischofskonferenz für Missbrauchsfragen, stellte zusammen mit dem Opfervertreter Matthias Katsch die neuen Ergebnisse vor.
Katsch ist Mitgründer und Sprecher der Initiative Eckiger Tisch und war gleichzeitig einer der Kommissionsmitglieder der Bischofskonferenz. Er betonte vor Journalisten heute in Fulda, dass es nicht um die Anerkennung des Leids gehe, "sondern um die Frage der Übernahme von Verantwortung für das angerichtete Unrecht".
Aus Sicht der Betroffenen wie Opferverbände wäre eine pauschale Zahlung die bessere Lösung, so Katsch weiter.
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