Mit einer Eucharistiefeier im Petersdom hat Papst Franziskus heute die Familiensynode offiziell beendet. In seiner Predigt widmete sich der Heilige Vater erneut dem Thema und Begriff der „Synode”. Die Bischöfe rief Franziskus auf, nicht eine „Spiritualität der Vorspiegelung” zu leben.
Die Familiensynode steht kurz vor ihrem Abschluss. Die letzten Tage waren geprägt von Gruppenberichten, den Interventionen einzelner Synodenväter und einer Rede des Papstes über die synodale Kirche. Was das alles bedeutet, und warum die eigentliche Arbeit erst nach der Synode beginnt, erklärt Vatikanist Paul Badde im CNA-Interview. Der Papst-Experte und Vatikan-Korrespondent von EWTN Fernsehen ist Autor mehrerer Bücher und verfolgt die Synode aus nächster Nähe.
Papst Franziskus hat am heutigen Donnerstag die Schaffung eines neuen Dikasteriums bekanntgegeben. Wie der Heilige Vater vor den Teilnehmern der Familiensynode mitteilte, soll eine neue Behörde geschaffen werden, die aus den Päpstlichen Räten für die Laien, für die Familie und aus der Päpstlichen Akademie für das Leben hervorgeht.
Die vermeintliche Ruhe ist einem vermeintlichen Sturm gewichen: In der weltlichen Presse prangen pralle Schlagzeilen und Behauptungen heute morgen zum kurzen Poltern der deutschen Gruppe im Auftakt des gestern erschienen Berichts. Dabei hat dieser ganz andere Punkte zum eigentlichen Thema – und zu diesen geht nun die Arbeit weiter.
In einem Interview mit EWTN Deutschland hat der australische Kurienkardinal George Pell den wachsenden Einfluß der afrikanischen und amerikanischen Bischöfe bei der Familiensynode gewürdigt. Er liebe Deutschland und schätze es sehr, doch leider fließe der Rhein nicht mehr in den Tiber, so wie es im Zweiten Vatikanischen Konzil der Fall gewesen sei.
Einerseits mit deutlichen Reden, die gerade deutsche Ohren rot anlaufen liessen, vor allem aber mit einer sonst ruhigen, frommen Art, haben die afrikanischen Synodenväter deutliche Akzente bei der Familiensynode gesetzt.
Es gibt einiges zu tun für die deutschen Synodenväter, wenn sie die vielen Anregungen und Forderungen umsetzen wollen, die im heute veröffentlichten Bericht des „Circulus Germanicus” stehen. Er liest sich wieder völlig anders als die beiden ersten, unterschiedlichen Berichte: Voll theologischer Begrifflichkeiten, ist er zum Teil eine deutliche Tour de Force zu mehreren Anliegen für katholische Eheleute und Familien. Und er enthält, was viele überrascht, eine deutliche Verurteilung der umstrittenen Gender-Ideologie.
Es ist soweit: Die Synode beschäftigt sich in diesen letzten Arbeitstagen mit dem dritten und letzten Teil des Arbeitspapiers. Dort sind eigentlich die Reizthemen an der Reihe. Aber nein: Jetzt, wo es soweit wäre, spricht gerade kaum jemand davon. Das liegt vor allem daran, dass die Synode selber zum Reizthema geworden ist.
Großes Aufsehen hat der Appell von Dr. Anca-Maria Cernea erregt. Die Präsidentin der Vereinigung katholischer Ärzte von Bukarest in Rumänien hielt eine kurze, aber prägnante Intervention in der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode. CNA hat die Ansprache übersetzt und dokumentiert sie hier ungekürzt.
Ein Versäumnis, das die Kirche wieder gut gemacht hat: Die Heiligsprechung von Zélie und Louis Martin würdigt endlich das vorbildliche Eheleben als Weg der Heiligung. Und auch den Synodenvätern könnten die Eltern der „kleinen Therese" ein Vorbild sein, meint der renommierte Vatikan- und Kirchenexperte Ulrich Nersinger. Der Journalist und Autor hat eine Reihe von Publikationen zu römischen Themen vorgelegt.
Gespannt wartet die katholische Kirche darauf, was Papst Franziskus zum Thema wiederverheiratete Geschiedene zum Abschluss der Synode schreibt, nachdem der zweijährige Beratungsprozess in wenigen Tagen ein Ende findet. Aber wie viele wissen eigentlich, dass es schon längst ein päpstliches Schreiben zum Thema gibt?
Er ist der kleine Stern der Familiensynode: Der gerade mal vier Monate alte Davide hat die Herzen der Synodenväter wie der Presse erobert. Seine Eltern sind Massimo und Patrizia Paloni, gebürtig aus Rom. Sie haben 12 Kinder und leben als Missionare in den Niederlanden. Am Donnerstag sprachen sie gemeinsam vor der Synode. Hier ist der Wortlaut ihrer Rede, den der Neokatechumenale Weg, zu dem die beiden gehören, dokumentiert hat.
Im Interview mit EWTN Deutschland hat der Autor und Vatikanist Paul Badde die Einladung des umstrittenen belgischen Kardinals zur Familiensynode als „ein Signal” bezeichnet. Badde wörtlich: „Das ist völlig klar”; so sei Kardinal Burke aus der Synode herausgenommen worden, während Kardinal Danneels dazu genommen worden sei, „mit einer sehr eigenen Agenda, die sehr bekannt ist.”
Als – so wörtlich – "absurd" hat der Kardinalpatron des Malteserordens, Kardinal Raymond Leo Burke, Forderungen bezeichnet, in der katholischen Kirche eine Art Regionalisierung einzuführen, oder sogar Zuständigkeiten auf nationaler Ebene zu Fragen wie dem Umgang mit Homosexuellen. Ähnlich deutliche Worte fand der amerikanische Kardinal für den zweiten Vorstoss deutscher Synodenväter, geschiedene Wiederverheiratete zur Kommunion zuzulassen.
Spätestens mit Bekanntwerden des Plädoyers von Kardinal Reinhard Marx für eine Reihe dramatischer Reformen ist die Familiensynode dort angekommen, worauf sie mehreren Beobachtern zufolge seit über zwei Jahren hinsteuert, und mit ihr die katholische Weltkirche: Der vermeintliche Show-Down über den Vorschlag von Kardinal Walter Kasper nach einer Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zum Sakrament der Kommunion. Doch dieser Eindruck ist oberflächlich.
Auf der Synode über die Berufung und Mission der Familie im Vatikan hat am Mittwoch, 14. Oktober 2015, Kardinal Reinhard Marx für eine ganze Reihe dramatischer Änderungen plädiert. Wir dokumentieren seinen Redebeitrag vor der Synode, wie ihn die Deutsche Bischofskonferenz nun publiziert hat.
Nur eine der 13 Sprachgruppen der Familiensynode berät sich in deutscher Sprache. Hier ein vollständiger Überblick, was bisher vom Berichterstatter des „Circulus Germanicus", Berlins Erzbischof Heiner Koch, vorgelegt wurde.
Halbzeit für die Familiensynode. Mit dem Vorlegen der zweiten Zwischenberichte kommt das Treffen über die Berufung und Mission der Familie in der Kirche und Welt von heute in die entscheidend Phase.
Es ist ein Höhepunkt für die Familiensynode und die ganze katholische Kirche: Am Sonntag werden die Eltern der berühmten Thérèse von Lisieux heilig gesprochen – Louis Martin und Zélie Guérin. Es wird die erste gleichzeitige Heiligsprechung einer Ehe in der Geschichte der Kirche sein.
Gerade rechtzeitig für die kalten Wintermonate gibt es in Rom eine neue Obdachlosenunterkunft für Männer umgebaut. Die Unterkunft war früher einmal ein Reisebüro, nun finden dort Menschen ohne zuhause vorübergehend eine Heimat.