5 Gründe, warum die Kirche den Kommunismus kategorisch ablehnt

Kommunistisches Poster mit Wladimir Lenin.
Dennis Goedegebuure via Flickr (CC BY-ND 2.0)

"Sorget dafür, Ehrwürdige Brüder, daß sich die Gläubigen nicht täuschen lassen!" – so warnte Papst Pius XI. in seiner Enzyklika Divini Redemptoris im Jahr 1937.

"Der Kommunismus ist in seinem innersten Kern schlecht, und es darf sich auf keinem Gebiet mit ihm auf Zusammenarbeit einlassen, wer immer die christliche Kultur retten will. Und wenn manche Getäuschte zum Siege des Kommunismus in ihrem Lande beitragen würden, gerade sie werden als erste Opfer ihres Irrtums fallen."

Papst Pius XI. wiederholte mit diesen Worten noch einmal, was die Kirche bereits seit dem 19. Jahrhundert über den Kommunismus verkündet hat: Dass er Fehler lehre, dem Guten der Sozialen Ordnung schade, und mit der christlichen Religion nicht vereinbar sei.

Hier sind 5 Gründe aus einer langen Liste möglicher Punkte, warum die Kirche kategorisch gegen den Kommunismus ist:

1) Privateigentum ist ein natürliches Menschenrecht

Privateigentum ist keine gesellschaftliche Erfindung, die man einfach je nach Meinung abschaffen kann. Vielmehr ist sie Teil der natürlichen Gesellschaftsordnung und notwendig, wenn eine Gesellschaft gesund und gerecht sein will.

Privateigentum ist die natürliche Frucht der Arbeit und schützt den Menschen in seiner Würde, denn es vermittelt "den unbedingt nötigen Raum für eigenverantwortliche Gestaltung des persönlichen Lebens jedes Einzelnen und seiner Familie"; deshalb ist das Privateigentum "wesentlicher Bestandteil einer wirklich sozialen und demokratischen Wirtschaftspolitik und Garantie für eine gerechte Gesellschaftsordnung" – so das Kompendium der Soziallehre der katholischen Kirche in Absatz 176.

Wie Papst Leo XIII. in der Enzyklika Rerum Novarum bereits 1891 klar und deutlich warnte:

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Sie wähnen, durch eine solche Übertragung alles Besitzes von den Individuen an die Gesamtheit die Mißstände heben zu können, es müßten nur einmal das Vermögen und dessen Vorteile gleichmäßig unter den Staatsangehörigen verteilt sein. Indessen ist dieses Programm weit entfernt, etwas zur Lösung der Frage beizutragen; es schädigt vielmehr die arbeitenden Klassen selbst; es ist ferner sehr ungerecht, indem es die rechtmäßigen Besitzer vergewaltigt, es ist endlich der staatlichen Aufgabe zuwider.

Letztlich führe dies zu chaotischen Umständen, so die – im Nachhinein prophetische – Warnung.

2) Kommunismus verstößt gegen die Subsidiarität

Zum Kommunismus gehört eine zentralisierte Kontrolle der Gesellschaft. Dies verstößt gegen ein wichtiges Prinzip der katholischen Soziallehre: Die Subsidiarität.

Was das ist? "Jener höchst gewichtige sozialphilosophische Grundsatz", erklärt Papst Pius X in Quadragesimo Anno, der:

nicht zu rütteln noch zu deuteln ist: wie dasjenige, was der Einzelmensch aus eigener Initiative und mit seinen eigenen Kräften leisten kann, ihm nicht entzogen und der Gesellschaftstätigkeit zugewiesen werden darf, so verstößt es gegen die Gerechtigkeit, das, was die kleineren und untergeordneten Gemeinwesen leisten und zum guten Ende führen können, für die weitere und übergeordnete Gemeinschaft in Anspruch zu nehmen; zugleich ist es überaus nachteilig und verwirrt die ganze Gesellschaftsordnung. Jedwede Gesellschaftstätigkeit ist ja ihrem Wesen und Begriff nach subsidiär; sie soll die Glieder des Sozialkörpers unterstützen, darf sie aber niemals zerschlagen oder aufsaugen.

3) Verfolgung der Kirche

Da die Kirche den Kommunismus ablehnt, dafür aber an Gott glaubt und mit ihrer Lehre und ihrem Selbstverständnis eine Autorität außerhalb der Kontrolle einer kommunistischen Regierung bildet, haben kommunistische Länder immer die katholische Kirche angegriffen und zu unterdrücken versucht. Allein die Sowjetunion soll Schätzungen zufolge Milionen Christen ermordet haben.

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Nachdem die Kirche von Gott gegründet ist um die Welt zu erlösen, ist deren Verfolgung natürlich von Grund auf schlecht.

4) Atheismus

Kommunisten leugnen in der Regel die Existenz Gottes und versuchen, eine Gesellschaft aufzubauen, die buchstäblich gottlos ist. Wer auf so einer Weltsicht aufbaut, der verurteilt sich selbst zum Scheitern, zu Ungerechtigkeit und Zerstörung – wie die Geschichte deutlich immer wieder gezeigt hat.

5) Klassenkampf ist falsch und vermeidbar

Der Klassenkampf ermutigt die Todsünde des Neids und arbeitet mit dem Schema "Wir gegen die anderen". Menschen sollten aber, egal welchen Standes, in Solidarität und Nächstenliebe miteinander zusammen arbeiten.

"Ein Grundfehler in der Behandlung der sozialen Frage", schreibt Leo XIII in Rerum Novarum, "ist das gegenseitige Verhältnis zwischen der besitzenden und der unvermögenden, arbeitenden Klasse so darstellt, als ob zwischen ihnen von Natur ein unversöhnlicher Gegensatz Platz griffe, der sie zum Kampf aufrufe. Ganz das Gegenteil ist wahr. […] Die eine hat die andere durchaus notwendig. So wenig das Kapital ohne die Arbeit, so wenig kann die Arbeit ohne das Kapital bestehen. Eintracht ist überall die unerläßliche Vorbedingung von Schönheit und Ordnung; ein fortgesetzter Kampf dagegen erzeugt Verwilderung und Verwirrung." (19)

Exklusiv bei CNA Deutsch in Partnerschaft mit www.ChurchPOP.com – Wiedergabe nur nach schriftlicher Genehmigung vorab. Frühere Fassung veröffentlicht am 28. November 2016.

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