Aufruf: USA soll Sanktionen gegen Türkei wegen Christenverfolgung verhängen

Türkische Soldaten
M.Moira/Shutterstock

Christliche Menschenrechtsaktivisten haben die Trump-Regierung aufgefordert, Sanktionen gegen die Türkei in Reaktion auf deren Vorgehen im Aserbaidschan-Armenien-Konflikt zu verhängen, und davor gewarnt, dass das türkische Vorgehen von "Feindseligkeit" gegenüber Christen getrieben sei.

Das berichtet die "Catholic News Agency" (CNA).

Im Rahmen einer Prodiumsdiskussion der Organisation In Defence of Christians diskutierten Vertreter betroffener christlicher Gemeinden – darunter die Nachfahren der Überlebenden des türkischen Völkermords an armenischen, assyrischen und griechischen Christen – über die Frage, warum die US-Regierung bislang zum aktuellen Vorgehen der Türkei schweigt – vor allem mit Blick auf den wieder aufgeflammten Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. 

An der Diskussion am Freitag nahmen die Podiumsteilnehmer Toufic Baaklini, Präsident von In Defense of Christians, Aram Hamparian, Exekutivdirektor des armenischen Nationalkomitees von Amerika, Robert Avetisyan, Ständiger Vertreter der Republik Berg-Karabach bei den Vereinigten Staaten, Michael Rubin vom American Enterprise Institute, Rich Ghazal von In Defense of Christians und Endy Zemenides vom Hellenic American Leadership Council teil. 

Die Türkei, so Baaklini, sei ein gefährlicher Akteur, und "Wir erwarten, dass die Trump-Regierung Maßnahmen ergreift". Er sagte, dass die gegenwärtige Politik gegenüber der Türkei nicht funktioniere und dass "Präsident Trump und der Kongress die Türkei angesichts ihrer Christenfeindlichkeit stark sanktionieren müssen".

Mehrere der Diskussionsteilnehmer forderten Sanktionen als Reaktion auf die Verletzung internationaler Vereinbarungen durch die Türkei.

Am 8. Oktober beschossen Kämpfer eine Kathedrale der Armenischen Apostolischen Kirche im umstrittenen Gebiet von Berg-Karabach, zerstörten einen Teil des Daches und beschädigten die Wände der Kathedrale des Heiligen Erlösers in Schuscha. Berg-Karabach gehört offiziell zu Aserbaidschan, aber es wird auch von der nicht anerkannten Republik Berg-Karabach beansprucht. 

Armenier sagten, dass türkisch unterstützte Streitkräfte aus Aserbaidschan hinter dem Angriff stehen.

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Der Angriff auf die Kathedrale wurde von christlichen Führern und Verfechtern der Religionsfreiheit verurteilt.

Die U.S.-Kommission für internationale Religionsfreiheit erklärte vergangene Woche, sie sei "bestürzt zu erfahren", dass die Kathedrale beschädigt worden sei, und forderte "die Sicherung von Gebetsstätten und religiösen Stätten".

Avetisyan sagte, der gegenwärtige Konflikt sei "beispiellos", und es seien Söldner, die von der Türkei angeheuert würden, und nicht Dschihadisten, die hinter einem Großteil der Gewalt stünden.

"Die Welt muss ihre Stimme erheben", sagte Avetisyan. Diskussionteilnehmer Rubin bezeichnete das Verhältnis von Präsident Donald Trump zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als "absolut bizarr" und forderte weitere Maßnahmen. Es sei notwendig, dass der Kongress "durchsetzungsfähiger" werde, wenn es um die Türkei gehe, sagte er, und dies gelte für beide politischen Parteien.

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