Die Reliquien des heiligen Maximilian Kolbe sind nun im polnischen Parlament

Überführung der Reliquien des heiligen Maximilian Kolbe in das polnische Parlament
Andrzej Hrechorowicz/sejm.gov.pl.

Reliquien des Märtyrers St. Maximilian Kolbe wurden in einer Kapelle im polnischen Parlament übertragen.

Die Reliquientranslation des in Auschwitz von den Nazis ermordeten Ordensmannes fand bereits am 17. Dezember in die Kapelle "Mutter Gottes, Mutter der Kirche" statt, in der sich auch Reliquien des polnischen Papstes Johannes Paul II. und der italienischen Kinderärztin Gianna Beretta Molla befinden.

Die Reliquien wurden in einer feierlichen Zeremonie in der Hauptstadt Warschau in Anwesenheit der Sejm-Sprecherin Elżbieta Witek, des Senators Jerzy Chróścikowski und des Kaplans der Sejm-Kapelle, Pater Piotr Burgoński, den beiden Häusern des polnischen Parlaments – dem Sejm (Unterhaus) und dem Senat (Oberhaus) – vorgestellt.

Die Reliquien wurden von Pater Grzegorz Bartosik, dem Provinzial der der Franziskaner in Polen, Pater Mariusz Słowik, dem Guardian des Klosters Niepokalanów, das Kolbe 1927 gegründet hatte, und Pater Damian Kaczmarek, dem Schatzmeister der Provinz der Konventualen der Unbefleckten Mutter Gottes in Polen, überreicht.

In einer Pressemitteilung des polnischen Parlaments vom 18. Dezember heißt es, dass die Reliquien nach zahlreichen Anfragen von Abgeordneten und Senatoren übertragen wurden.

Der Blutzeuge wurde 1894 als Rajmund Kolbe in Zduńska Wola, Zentralpolen, geboren. Er hatte vier Geschwister. Als Kind sah er eine Erscheinung der Jungfrau Maria, die zwei Kronen hielt. Sie bot ihm die Kronen an – eine davon war weiß, als Symbol der Reinheit, die andere rot, als Zeichen des Martyriums – und er nahm sie an.

Kolbe trat 1910 den Minderen Brüdern bei und nahm den Namen Maximilian an. Während seines Studiums in Rom half der Franziskaner bei der Gründung der Militia Immaculatae (Ritterschaft der Unbefleckten), die sich der Förderung der totalen Weihe an Jesus durch Maria widmete.

Nachdem er nach seiner Priesterweihe nach Polen zurückgekehrt war, gründete Kolbe die monatliche Andachtszeitschrift Rycerz Niepokalanej (Ritter der Immaculata). Er gründete auch ein Kloster in Niepokalanów, 25 Meilen westlich von Warschau, und machte es zu einem wichtigen katholischen Verlagszentrum.

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In den frühen 1930er Jahren gründete er auch Klöster in Japan und Indien. 1936 wurde er zum Guardian des Klosters Niepokalanów ernannt und gründete zwei Jahre später den Sender Radio Niepokalanów.

Nach der Besetzung Polens durch die Nazis wurde Kolbe in das Konzentrationslager Auschwitz geschickt. Bei einem Appell am 29. Juli 1941 wählten die Wachen 10 Männer aus, die zur Strafe verhungern sollten, nachdem ein Häftling aus dem Lager geflohen war. Als einer der Auserwählten, Franciszek Gajowniczek, verzweifelt nach seiner Frau und seinen Kindern schrie, bot sich Kolbe an, seinen Platz einzunehmen.

Die 10 Männer wurden in einem Bunker festgehalten, wo man ihnen Nahrung und Wasser vorenthielt. Nach Zeugenaussagen leitete Kolbe die Verurteilten im Gebet und beim Singen von Liedern an. Nach zwei Wochen war er der einzige Mann, der noch lebte. Er wurde am 14. August 1941 durch Phenolspritzen getötet.

Als "Märtyrer der Nächstenliebe" anerkannt, wurde Kolbe am 17. Oktober 1971 selig und am 10. Oktober 1982 heiliggesprochen. Gajowniczek nahm an beiden Zeremonien teil.

In seiner Predigt bei der Heiligsprechungszeremonie sagte Papst Johannes Paul II: "In diesem Tod, der aus menschlicher Sicht schrecklich war, lag die ganze endgültige Größe der menschlichen Tat und der menschlichen Entscheidung. Er hat sich spontan dem Tod aus Liebe hingegeben."

"Und in diesem seinem menschlichen Tod gab es das klare Zeugnis für Christus: das Zeugnis für die Würde des Menschen, für die Heiligkeit seines Lebens und für die rettende Kraft des Todes, in dem sich die Macht der Liebe offenbart."

"Gerade deshalb wurde der Tod von Maximilian Kolbe zum Zeichen des Sieges. Es war der Sieg über alle systematische Verachtung und den Hass auf den Menschen und auf das Göttliche im Menschen – ein Sieg, wie ihn unser Herr Jesus Christus auf Golgatha errungen hat."

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