"Dienst der Pflegekräfte in Coronaviruskrise auch Dienst an Jesus": Bischof Voderholzer

Bischof Rudolf Voderholzer zelebrierte alleine die Heilige Messe, Diakon Peter Nickl (rechts) assistierte ihm.
Jakob Schötz

Mit dem Palmsonntag eröffnet die katholische Kirche die große heilige Woche. Auch im Regensburger Dom St. Peter feierte Bischof Rudolf Voderholzer die Heilige Messe. Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise entfiel jedoch die traditionelle Prozession, Bischof Rudolf zelebrierte alleine und ohne Öffentlichkeit. Das Pontifikalamt konnten die Gläubigen aber im Livestream über das Internet und im Fernsehen mitfeiern.

Man sei es gewohnt, so der Bischof in seiner Predigt, alle Festlichkeit aufzubieten, alle Schönheit und allen Glanz, weil man dieses Fest nicht überschwänglich genug feiern könne. "Und nun ist uns heuer fast alles aus der Hand genommen. Zuallererst die große und leibhaftige Gemeinschaft der Schwestern und Brüder selbst. Mit Tränen in den Augen müssen wir lernen und akzeptieren, dass es unter den gegebenen Bedingungen ein Akt der Nächstenliebe ist, sich nicht zu begegnen", erklärte der Diözesanbischof und grüßte die jungen Sänger der Regensburger Domspatzen ganz besonders, da sie heuer die Feiern in den Kar- und Ostertagen im Dom nicht musikalisch mitgestalten können. Domkapellmeister Christian Heiß und Chorleiterin Katrin Giehl trugen so in "kleiner Besetzung" die Passion vor.

Dienst der Pflegekräfte ist auch Dienst an Jesus

"Besonders verbunden wissen wir uns auch mit allen, die gerade auch jetzt in dieser Stunde in einem Krankenhaus oder einem Altenheim Dienst tun. Die unter Einsatz all ihrer Kräfte und ungeachtet der Gefährdung auch ihrer eigenen Gesundheit, kranke Menschen versorgen, seien sie vom Corona-Virus erfasst oder auf andere Weise krank – auch sie dürfen ja nicht vergessen werden in diesen Tagen! Seien Sie gewiss, dass Ihr Dienst auch ein Dienst an Christus, dem König der Könige ist, der sich gerade auch mit den Kranken identifiziert, wenn er sagt: ‚Was ihr dem geringsten meiner Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan‘ ", so Bischof Voderholzer weiter.

Glockengeläut verbindet und schafft Gemeinschaft

Mit Blick auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der die Kirchenglocken abgegeben werden mussten, eingeschmolzen und zu Kriegsmaterial umfunktioniert wurden und damit tausende Kirchtürme verstummten, stellte Bischof Voderholzer fest: "Welch‘ eine schaurige Stille in den Städten, das ist oft beschrieben worden! Statt des Glockengeläutes die warnenden Sirenen. Welch‘ eine Freude umgekehrt, wenn wir gerade jetzt doch auch immer wieder das volle Glockengeläut vernehmen dürfen und zu den Kirchtürmen hinaufschauen können!"

Und weiter: "Ich sage Ihnen ehrlich: Es ist mir sehr nahegegangen, als wir in den vergangenen Tagen ein paar Mal zum gemeinsamen Gebet mit Papst Franziskus aufgerufen haben durch das Läuten der Glocken. Ja, auch die Glocken verbinden und schaffen Gemeinschaft. Es ist ein großartiges ökumenisches Zeichen, liebe Schwestern und Brüder, dass zwischen der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland vereinbart worden ist, dass am kommenden Ostersonntag mittags um 12 Uhr alle Glocken unserer katholischen und evangelischen Kirchen eine Viertelstunde läuten und so die Osterbotschaft verkünden sollen. Lassen wir uns heute und dann am Ostersonntag auch von diesem Zeichen innerlich anrühren. In den Städten werden auch die Mauern erzittern, und wenn Sie auf dem Land wohnen, dann öffnen Sie die Fenster, dass die Botschaft der Glocken Sie erreiche: Christus der Herr hat am Kreuz Sünde und Tod dieser Welt besiegt. Und alles wird gut!", so der Bischof abschließend.

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