Es reicht nicht, guter Mensch zu sein: Wir müssen sonntags in die Kirche, mahnt Franziskus

Katholiken brauchen die heilige Messe – nicht nur, weil die Sonntagspflicht ein klares Gebot ist, sondern weil wir der Eucharistie bedürfen, erklärt der Papst

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 25. Oktober 2017
CNA / Daniel Ibanez

Laut Papst Franziskus kann ein Christ nicht nur einfach "ein guter Mensch sein" und die Messe Sonntags auslassen, denn die Eucharistie ist die Nahrung, die notwendig ist, um das Evangelium in unserem täglichen Leben wirklich zu leben.

"Wie können wir denen antworten, die sagen, dass es nicht notwendig ist, zur Messe zu gehen, nicht einmal an Sonntagen, weil es wichtig sei, gut zu leben, unsere Nachbarn zu lieben?", sagte der Papst am 13. Dezember.

"Es stimmt, dass die Qualität des christlichen Lebens an der Fähigkeit zu lieben gemessen wird", so der Papst. Dies sagte Jesus in den Evangelien.

"Aber wie können wir das Evangelium praktizieren, ohne die notwendige Kraft dafür zu schaffen, einen Sonntag nach dem anderen, aus dem unerschöpflichen Frühling der Eucharistie?"

Papst Franziskus sprach während seiner Mittwochs-Generalaudienz, in der er seine wöchentlichen Katechesen über die heilige Messe und die Eucharistie fortsetzte und auf die Gründe verwies, warum wir jeden Sonntag zur Messe gehen müssen, abgesehen davon, dass es ein wichtiges, geltendes Gebot der Kirche für alle Katholiken ist – aber "nicht nur deswegen", so Franziskus.
 
Das Gebot sei gültig, doch wir Gläubigen müssten tiefer gehen, betonte der Papst:

"Wir Christen müssen an der Sonntagsmesse teilnehmen, denn nur mit der Gnade Jesu, mit seiner lebendigen Gegenwart in uns und unter uns, können wir sein Gebot in die Tat umsetzen und somit seine glaubwürdigen Zeugen sein".

In der Eucharistie und der Messe, so Franziskus zu den Gläubigen, finden wir die Kraft für das tägliche Leben.

Ohne den sonntäglichen Kirchgang sind Christen "dazu verdammt, von der Müdigkeit des Alltags beherrscht zu werden." Dieses mindestens wöchentliche Treffen, das oft von Sorgen und Ängsten verschlungen wird, gibt Christen die Kraft, jeden Tag mit Mut und Hoffnung zu leben, so der Pontifex.

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Die Teilnahme an der eucharistischen Kommunion mit Jesus hier auf der Erde hilft uns, den Himmel vorherzusehen, wo es immer "Sonntag, ohne Sonnenuntergang" sein wird: Keine Tränen, Kummer oder Schmerz mehr, sondern nur "die Freude, voll und für immer beim Herrn zu sein, im Ewigen Leben", betonte der Papst.

In der Sonntagsmesse erholen wir uns seelisch von der Geschäftigkeit und der Arbeit der Woche, lernen, uns dem Vater anzuvertrauen, statt auf irdische Dinge zu hoffen, sagte Franziskus weiter: Auf diese Weise hilft uns der Verzicht auf unnötige Arbeit am Sonntag, unsere Identität als Söhne und Töchter Gottes zu leben, und nicht als Sklaven irgendwelcher Götzen.

Es gebe viele säkularisierte Gesellschaften, die das christliche Gefühl eines "erleuchteten Sonntags" völlig verloren haben, mahnte der Papst.

In diesem Fall seien alle Katholiken aufgerufen, die Bedeutung des Tages wiederzubeleben und wiederzuerlangen, damit der Sonntag, der Tag des Herrn ist, der mit Freude, mit Gemeinschaft und mit Solidarität gefeiert werden sollte, so Franziskus; als ein Ruhetag, "der die Seele und den Körper wiederherstellt".

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