Initiative Maria 1.0: Bischofskonferenz beantwortet offenen Brief "faktisch nicht"

Bischof Georg Bätzing bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischofskonferenz im Februar 2021.
Sascha Steinbach / epa pool

Die Initiative Maria 1.0, die sich für die Bewahrung des überlieferten Glaubens einsetzt, hat betont, die deutsche Bischofskonferenz (DBK) habe mit ihrer Reaktion auf einen offenen Brief die darin enthaltenen Kritikpunkte "faktisch nicht" beantwortet.

Ursprünglicher offener Brief

Der offene Brief an den DBK-Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, hatte scharfe Kritik am "Synodalen Weg" geübt und gefordert, die Zusammenarbeit mit der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zu beenden. ZdK-Chefin Irme Stetter-Karp hatte im Juli erklärt, es sei "sicherzustellen, dass der medizinische Eingriff eines Schwangerschaftsabbruchs flächendeckend ermöglicht wird".

Zu den Erstunterzeichnern des offenen Briefs gehörten neben der Leiterin von Maria 1.0, Clara Steinbrecher, auch (teils emeritierte) Professoren wie Elmar Nass von der Kölner Hochschule für Katholische Theologie und Manfred Spieker oder Berthold Wald. Außerdem finden sich mehrere Unterzeichner aus dem Bereich der Publizistik, darunter der Historiker Michael Feldkamp, die Verlegerin Gisela Geirhos vom Media Maria Verlag, und Timothy Flanders, der Herausgeber von OnePeterFive in den USA. Inzwischen haben mehr als 1.800 weitere Katholiken den offenen Brief unterschrieben.

Reaktion der DBK

Noch am Donnerstag antwortete der Leiter des Bereichs Glaube und Bildung für die DBK, Frank Ronge, es entspreche den allgemeinen Regeln, "offene Briefe nicht individuell zu beantworten". Ronge ist auch Leiter für das "Büro des Synodalen Weges". Das Schreiben ging bei Maria 1.0 am Samstag ein.

"Wie Sie sicher wissen, engagieren sich die deutschen Bischöfe seit jeher mit großem Nachdruck für die Belange der Würde und des Schutzes menschlichen Lebens vom Augenblick der Zeugung bis zum natürlichen Tod", schrieb Ronge. "In diesem Zusammenhang ist es eine Selbstverständlichkeit, jeder Form der allgemeinen Legalisierung und der gesellschaftlichen Etablierung von Abtreibungen ablehnend gegenüberzustehen."

Antwort von Maria 1.0

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Die Initiative Maria 1.0 bezeichnete den Brief als "eine bemerkenswert nichtssagende Antwort". Eine Auseinandersetzung mit dem offenen Brief finde "in der vorliegenden Antwort faktisch nicht statt. In nur einem Satz heißt es, man wolle den „Offenen Brief“ kritisch rezipieren."

Man habe einen Anspruch auf eine Erklärung dafür, "warum der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz fortgesetzt schweigt und weiter an der Zusammenarbeit mit Frau Dr. Stetter-Karp an so exponierter Stelle festhält und warum Bischof Dr. Bätzing die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland an der Seite einer Frau gestalten möchte, die das Recht auf Leben der wehr- und schutzlosesten Menschen unter den Vorbehalt des Selbstbestimmungsrechts der Frau stellt und damit sowie mit der Forderung nach flächendeckenden Abtreibungsmöglichkeiten offen gegen die Lehre der Kirche verstößt".

Bei der Bischofskonferenz solidarisiere man sich "offensichtlich weiterhin" mit der ZdK-Präsidentin "und hofft, die Angelegenheit durch Schweigen aussitzen zu können".

Maria 1.0 kündigte an, den offenen Brief mit einer vollständigen Liste der bisherigen Unterzeichner an die 27 deutschen Diözesanbischöfe zu schicken.

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