Papst Franziskus: "Genug. Hört auf. Bringt die Waffen zum Schweigen."

Papst Franziskus predigt bei der Priesterweihe im Petersdom am 12. Mai 2019
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Papst Franziskus hat mehr als einen Monat nach dem Einmarsch Russlands erneut den Krieg in der Ukraine angeprangert und zum Frieden aufgerufen.

"Genug. Hört auf. Bringt die Waffen zum Schweigen. Setzt euch ernsthaft für den Frieden ein", sagte Papst Franziskus erneut nach dem Angelus am 27. März.

In seiner Ansprache vor der Menge, die sich am Sonntag auf dem Petersplatz versammelt hatte, sagte der Papst, dass mehr als ein Monat seit dem Beginn dieses grausamen und sinnlosen Krieges vergangen sei, der, wie jeder Krieg, eine Niederlage für alle, für jeden von uns, darstellt.

"Wir müssen den Krieg ablehnen, einen Ort des Todes, an dem Väter und Mütter ihre Kinder begraben, an dem Männer ihre Brüder und Schwestern töten, ohne sie überhaupt gesehen zu haben, an dem die Mächtigen entscheiden und die Armen sterben", sagte er.

Der Papst stellte fest, dass die Hälfte aller Kinder in der Ukraine durch die Invasion geflüchtet ist.

"Das bedeutet, die Zukunft zu zerstören und ein dramatisches Trauma bei den Kleinsten und Unschuldigsten unter uns zu verursachen", sagte er. "Das ist die Bestialität des Krieges - ein barbarischer und frevelhafter Akt!"

"Krieg sollte nicht etwas sein, das unvermeidlich ist. Wir sollten uns nicht an den Krieg gewöhnen", sagte der Pontifex. "Stattdessen müssen wir den Zorn von heute in eine Verpflichtung für morgen umwandeln, denn wenn wir nach dem, was geschieht, so bleiben, wie wir vorher waren, werden wir alle in irgendeiner Weise schuldig sein. Möge die Menschheit vor der Gefahr der Selbstzerstörung begreifen, dass der Moment gekommen ist, den Krieg abzuschaffen, ihn aus der Menschheitsgeschichte zu tilgen, bevor er die Menschheitsgeschichte auslöscht."

"Ich bitte jeden politischen Führer, dies zu betrachten, sich dem zu widmen! Und mit dem Blick auf die geschundene Ukraine zu verstehen, wie jeder Tag des Krieges die Situation für alle verschlimmert", sagte der Papst.

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"Lasst uns weiterhin unermüdlich zur Königin des Friedens beten", sagte er und stellte fest, dass er die Menschheit und insbesondere Russland und die Ukraine am 25. März dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht hatte.

Diesem Weihegebet schlossen sich zahlreiche Bischöfe, Priester und Laien aus der ganzen Welt an. Papst Franziskus dankte allen für "eine so große und intensive Beteiligung".

Der Papst wandte sich auch an die sozialen Medien und nutzte seinen englischsprachigen Twitter-Account, um seine Kommentare auf Englisch, Russisch und Ukrainisch an seine fast 19 Millionen Follower zu senden.

Der Krieg in der Ukraine hat rund zehn Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, von denen nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge 3,6 Millionen in Nachbarländer geflohen sind.

Mit Stand vom 23. März hat das Büro des Hochkommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen 977 zivile Todesopfer und fast 1.600 Verletzte in der Ukraine gezählt, hält diese Zahlen jedoch für unvollständig und weitaus weniger als die endgültigen Opferzahlen, berichtet die Washington Post.

Man geht davon aus, dass sowohl auf ukrainischer als auch auf russischer Seite Tausende von Soldaten bei den Kämpfen ums Leben gekommen sind, wobei die Schätzungen erheblich voneinander abweichen und noch nicht bestätigt werden können.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.